Nach Ansicht des Landesbischofs der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, ist die Willkommenskultur von 2015 einem „Überbietungswettbewerb der Abschottung“ gewichen. „Dabei verlassen Menschen nie ohne Not ihre Heimat“, sagt er im Eröffnungsgottesdienst der Konferenz für Diakonie und Entwicklung (EWDE) in Stuttgart.
Wenn Menschen in ihrer Heimat keine Überlebensperspektive sähen, hielten sie auch keine Zäune zurück. Die Herausforderungen, die durch die Migration entstünden, könnten nur gelöst werden, wenn die Lösungsansätze das Wohl aller im Blick hätten, sagte Gohl. Er warb um Zugewandtheit und dankte den vielen Kirchengemeinden, die sich „mit einem langen Atem“ um Flüchtlinge vor Ort kümmerten.
Schwerpunkt “Flucht und Migration”
Das Schwerpunktthema der zweitägigen Zusammenkunft ist „Flucht und Migration“. Die Teilnehmer diskutieren aktuelle migrationspolitische Herausforderungen sowie konkrete Lösungsansätze, an denen das EWDE arbeitet. Darüber hinaus will die Konferenz eine Aktualisierung der Verbandsempfehlung „Diakonischer Governance Kodex“ für die Diakonie beschließen – ein seit 2005 bestehendes Regelwerk, das die Grundsätze guter Unternehmensführung im Sinne des Deutschen Corporate Governance Kodex auf die Diakonie überträgt.
Zudem soll die Richtlinie der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Anerkennung sexualisierter Gewalt für das EWDE übernommen werden. Weitere Tagesordnungspunkte sind Vorstands- und Ausschussberichte, die Genehmigung des Jahresabschlusses des EWDE zum 31. Dezember 2024 und des Wirtschaftsplans für das Jahr 2026.
