Göttinger Soziologen erforschen Folgen der Energiewende
Das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) erforscht in den nächsten fünf Jahren die sozialen Folgen und gesellschaftlichen Konflikte der Energiewende. Die geplanten Vorhaben nehmen laut einer Mitteilung vom Montag unter anderem die Auswirkungen der Energietransformation auf Arbeit, Betrieb und Beruf in den Blick. Für die Beteiligung am neu gestarteten Forschungsprogramm „Transformation des Energiesystems Niedersachsen“ erhält das SOFI eine Förderung in Höhe von rund drei Millionen Euro.
„Die Energietransformation ist eine soziale Frage und eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, sagte SOFI-Direktor Berthold Vogel. Sie fordere in hohem Maße den gesellschaftlichen Zusammenhalt heraus. Das betreffe sowohl Fragen sozialer Gerechtigkeit als auch das institutionelle Gefüge der Demokratie insgesamt.
„Die Teilprojekte fragen daher: Wer gestaltet die Energiewende vor Ort? Welche lokalen Konflikte entzünden sich oder brechen wieder auf? Welche Bindekräfte können durch die Auseinandersetzung mit der Energietransformation entstehen?“, ergänzte SOFI-Forscherin Julia Zilles. Es gehe darum, gesellschaftliche Spannungen und Konflikte, die Gemeinwohl und Zusammenhalt herausforderten, aber auch Chancen auf mehr Gleichwertigkeit böten, besser zu verstehen.
Insgesamt wird das Forschungsprogramm „Transformation des Energiesystems Niedersachsen“ vom Land Niedersachsen und der VolkswagenStiftung mit insgesamt 58,2 Millionen Euro gefördert. Das Programm besteht aus sechs eng miteinander verzahnten Forschungsplattformen und einem programmeigenen Transfersystem. Beteiligt sind sind 15 Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.