Göttinger Nachwuchsforscher erhalten höchste europäische Auszeichnung
Die höchste europäische Auszeichnung für Nachwuchsforschende geht an zwei Wissenschaftlerinnen und einen Wissenschaftler aus Göttingen.
Die höchste europäische Auszeichnung für Nachwuchsforschende geht an zwei Wissenschaftlerinnen und einen Wissenschaftler aus Göttingen. Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert Hauke Hillen, Marieke Oudelaar und Saskia Limbach mit je einem sogenannten „ERC Starting Grant“ über 1,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren, wie die Göttinger Universitätsmedizin am Dienstag mitteilte.
Hillen ist Leiter der Arbeitsgruppe „Struktur und Funktion molekularer Maschinen“ im Institut für Zellbiochemie der Universitätsmedizin und Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie die Kraftwerke der Zelle Proteine herstellen.
Wie das menschliche Genom organisiert und reguliert wird, erforscht die Lise-Meitner-Forschungsgruppenleiterin Marieke Oudelaar mit ihrem Team am MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften. Konkret will die Gruppe herausfinden, wie Zellen zu Spezialisten werden, die als rote Blutkörperchen den Körper mit Sauerstoff versorgen oder als Immunzellen Erreger abwehren.
Über „Buchdruckerwitwen im Alten Reich“ forscht die Historikerin Saskia Limbach von der Universität Göttingen. Sie fragt danach, welche Auswirkungen der durch den Buchdruck ausgelöste, rasante wirtschaftliche Wandel auf die Rechte und Handlungsspielräume von Witwen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation hatte, das seit dem Ende des 15. Jahrhunderts bis 1806 bestand.
Die Europäische Kommission richtete den ERC 2007 ein, um herausragende Wissenschaftler mit innovativen Forschungsprojekten zu fördern. Für den ERC Starting Grant können sich Forschende bewerben, die nach ihrer Promotion zwei bis sieben Jahre in der Wissenschaft tätig waren.