Göttingen begeht tausendsten Todestag von Kaiser Heinrich II.

Am Sonnabend (13. Juli) jährt sich der Tod des deutschen Kaisers Heinrichs II. in der Pfalz Grone bei Göttingen zum tausendsten Mal. An diesem Tag lädt die örtliche evangelische Kirchengemeinde zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst um 18 Uhr in der auf dem Pfalzgelände erbauten Friedenskirche ein, wie die Gemeinde mitteilte. Die Predigt hält der Göttinger Literaturwissenschaftler Heinrich Detering. Eine Festwoche am gleichen Ort, unter anderem mit einem Mittelalter-Fest und einem historischen Kolloquium, ist für die letzte Augustwoche geplant.

Heinrich der Heilige (978-1024), wie er auch genannt wird, gilt nicht zuletzt wegen seiner Verdienste um die Kirche als einer der bedeutendsten Kaiser des frühen Mittelalters. Im Juli 1024 zog er sich zum Sterben auf seine Lieblingspfalz zurück, die Pfalz Grone auf dem Hagenberg in der heutigen Göttinger Weststadt. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert von Göttinger Bürgern zerstört. Auf dem größten Teil des Geländes befindet sich heute eine öffentliche Grünanlage. Heinrich wurde auf eigenen Wunsch in Bamberg bestattet.

Ebenfalls am Ort der Burg, in den Räumen der Kirchengemeinde, laden die Stadt und der Göttinger Geschichtsverein am 28. und 29. August zu einem Kolloquium über die Bedeutung der Pfalz Grone im Kontext der deutschen Pfalzen-Landschaft ein. Nach Angaben der Veranstalter haben die Mittelalter-Historiker Stephan Freund aus Magdeburg und Caspar Ehlers vom Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie in Frankfurt am Main ihre Teilnahme zugesagt.

Unter der Überschrift „Spectaculum“ veranstaltet die Initiative „Bürgerstammtisch Hagenberg“ unter Mitwirkung der Kirchengemeinde vom 26. August bis zum 1. September auf dem Hagenberg eine große Festwoche. Schirmherrin ist Göttingens Bürgermeisterin Petra Broistedt (SPD). Auf dem Programm stehen unter anderem ein Mittelaltermarkt mit Live-Musik und Mittelalter-Sport, Theateraufführungen, eine Ausstellung zur Pfalz sowie Führungen über das Gelände.