Görsdorfer Kirche hat wieder einen Turm mit Krone

Görsdorf im Dahmetal (Brandenburg) hat wieder einen Turm mit Krone auf der Dorfkirche. Dank vieler Menschen erklingen nun die mittelalterlichen Glocken und die Kirche ist Dorfmittelpunkt.

Turmbekrönung in Görsdorf
Turmbekrönung in GörsdorfBirgit Keilbach

Der Turm der Görsdorfer Kirche wurde 1977 wegen Baufälligkeit abgerissen. Seitdem hatten die Einwohner des kleinen Ortes im Dahmetal, der zur Kirchengemeinde St. Peter und Paul Rosenthal gehört, einen Traum. Die Kirche sollte wieder ihren Turm tragen und das Glockengeläut von dort oben ertönen. Jetzt ist der Traum Wirklichkeit geworden. Als im Februar die Bekrönung mit Kugel und Wetterfahne aufgesetzt war, gaben die Glocken weithin hörbar Kunde von diesem Ereignis.

Dorfkirche ist ältestes Zeugnis des Ortes

„Unsere Kirche ist das einzige historische Gebäude im Ort, das unsere 673-jährige Geschichte anfassbar macht. Diese für unsere Kinder und Enkel zu erhalten und Geschichte erlebbar zu machen, ist Ziel unserer Aktivitäten“, sagt die Kirchenälteste Carola Hartfelder. „Nicht nur Kirchenmitglieder kümmern sich um den Erhalt, sondern viele Einwohner achten und lieben unsere Kirche“, sagt Hartfelder, die gemeinsam mit ihrem Mann Manfred die organisatorischen Fäden in den Händen hält. 2010 nahm die Verwirklichung des Traums konkrete Formen an. Spenden wurden in der Kirche gesammelt, ebenso von den Einwohnern auf Geburtstagen, bei Hochzeiten und zu anderen Anlässen im Dorf. Die Kirchengemeinde konnte mehr als 40 000 Euro Eigenmittel beisteuern. Zeugnisse des Engagements der Einwohner für den Wiederaufbau, aktuelle Münzen, Zeitungen und die Chronik des Dorfes sind nun in einer kupfernen Hülse in der Kugel auf der Turmspitze bewahrt. Es waren eine ganze Reihe organisatorischer Schritte nötig, um das Projekt ab 2019 auf den Weg zu bringen. „Bei den ersten Gesprächen mit dem Denkmalamt stellten wir fest, wie alt eigentlich das Inventar unserer Kirche ist, der Renaissance-Sandsteinaltar datiert auf das Jahr 1581, zwei Leuchter auf 1681.

Restauration des Beichtstuhls in Planung

Und die Glocken stammen nachweislich aus dem Mittelalter“, zählt Carola Hartfelder auf. Viele Förderanträge waren zu stellen und wurden gemeinsam mit Pfarrerin Britta Rostalsky auf den Weg gebracht. Finanzielle Unterstützer fand die Gemeinde bei der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa), der Leader-Region, der Landeskirche, dem Kirchenkreis und dem Landkreis Teltow- Fläming, der Gemeinde Dahmetal und dem Förderkreis „Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz“. Weitere Arbeiten sind im Inneren der kleinen Dorfkirche geplant. Sie soll ihre ursprüngliche Holzdecke wieder erhalten, die Barockkanzel und der Beichtstuhl sollen restauriert werden