Görlitz ehrt Mystiker und Philosophen Jakob Böhme

Die deutsch-polnische Europastadt Görlitz-Zgorzelec würdigt den bedeutenden Philosophen, Dichter und Mystiker Jacob Böhme (1575-1624) in diesem Jahr mit mehreren Projekten. Anlass ist der 400. Todestag am 17. November. Wie die Europastadt am Freitag mitteilte, sind Ausstellungen sowie weitere Veranstaltungen geplant.

Die Görlitzer Museen ehren Böhme mit Ausstellungen in diesem und im nächsten Jahr. Vom Mai bis November widmet sich eine Schau im Kaisertrutz dem Jakob-Böhme-Bund, einer Künstlergruppe des 20. Jahrhunderts. Von August bis Februar 2025 ist in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) die Ausstellung „Der mystische Philosoph Jacob Böhme und die Erneuerung der Welt“ im Schlesischen Museum in Görlitz geplant.

Am diesjährigen Todestag laden die evangelischen Innenstadtgemeinden in Görlitz zu einem „Böhme-Requiem“ und einem Festvortrag in der Peterskirche ein. Eine kostümierte Böhme-Führung biete die Möglichkeit, mehr über den Weg des Görlitzer Schuhmachers zum „ersten deutschen Philosophen“ zu erfahren, hieß es.

Böhme kam 1599 als Schuhmachermeister nach Görlitz und verbrachte dort die meiste Zeit seines Lebens. Viele Lebensspuren von ihm sind erhalten. Sein Wohnhaus am polnischen Neißeufer in Zgorzelec beherbergt heute ein kleines Museum.

Die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften und die Internationale Jacob-Böhme-Gesellschaft in Görlitz besitzen eine umfangreiche Sammlung an Böhme-Literatur, darunter handschriftliche Dokumente und frühe Drucke. Böhmes Grab befindet sich auf dem Görlitzer Nikolaifriedhof.