Glückwünsche für neue SH-Flüchtlingsbeauftragte

Der schleswig-holsteinische Landtag hat am Mittwoch einstimmig Doris Kratz-Hinrichsen (52) für sechs Jahre zur neuen und ersten hauptamtlichen Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen gewählt. Die Fraktionen von CDU und Grünen hatten sie offiziell als einzige Kandidatin vorgeschlagen. Aktuell ist Kratz-Hinrichsen Leiterin des Teams für Beratung, Zuwanderung und bürgerschaftliches Engagement beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein. Glückwünsche erhielt sie unter anderem vom evangelischen Bischof Gothart Magaard (Schleswig) sowie von ihrem Amtsvorgänger Stefan Schmidt (82), der zum 31. Oktober ausscheidet.

Magaard wünschte der 52-Jährigen laut Mitteilung der Nordkirche „Kraft, Liebe und Besonnenheit für die Sache der Geflüchteten“. Aus ihrer langjährigen Tätigkeit als Referentin für Asyl und Flucht beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein bringe Kratz-Hinrichsen eine hohe Kompetenz und einen großen Erfahrungsschatz mit. Sie verfüge über „die Empathie und das Engagement, die unserer Gesellschaft ein menschliches Gesicht geben und christliche Nächstenliebe umsetzen“.

Besonders freue sich Magaard, dass mit Kratz-Hinrichsen eine Referentin aus der Diakonie gewählt wurde. „Das ist eine Anerkennung ihres Engagements als Fachbereichsleiterin im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein.“

Schmidt sagte laut eigener Mitteilung: „Flüchtlings- und Zuwanderungsfragen sind in der aktuellen Zeit von großer Bedeutung für das Land. Doris hat die unerlässliche Empathie und das notwendige Fachwissen, um diese Fragen anzugehen und deren Antworten für Schleswig-Holstein mitzugestalten.“

Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß teilte mit: „Wir freuen uns sehr auf die künftige Zusammenarbeit mit Doris Kratz-Hinrichsen in ihrer neuen Funktion.“ Mit ihr gewinne die Diakonie beim Land eine sehr fachkundige Ansprechpartnerin für alle Fragen von Flucht und Migration. Kratz-Hinrichsen habe die Interessen und Anliegen aller Seiten im Blick.

Der AWO-Landesverband Schleswig-Holstein begrüßte, dass Kratz-Hinrichsen hauptamtlich arbeiten wird. „Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Menschen, die bei uns in Schleswig-Holstein Zuflucht suchen, weiter steigen wird“, sagte Wolfgang Baasch, Vorsitzender des Präsidiums des AWO-Landesverbands, laut Mitteilung. Der Verband erwarte daher, dass die Bewältigung der daraus resultierenden Notwendigkeiten wie Unterbringung, Integration, Sprachvermittlung und weitere Migrationsberatungsleistungen deutlich komplexer wird. „Umso bedeutsamer, dass alle Beteiligten für diesen Prozess gut ausgestattet arbeiten können.“

Kratz-Hinrichsen hat in Bremen Soziale Arbeit studiert. Von 1995 bis 2005 war sie zunächst als Beraterin beim Migrationsfachdienst in Pinneberg und schließlich im Migrationsfachdienst Rendsburg tätig. 2005 wechselte sie als Referentin für Asyl und Flucht zum Diakonischen Werk Schleswig-Holstein, wo sie seit 2009 das Team Beratung, Zuwanderung und bürgerschaftliches Engagement leitet. Sie ist Mitglied in der Härtefallkommission des Landes Schleswig-Holstein, ferner war sie mehrere Jahre Mitglied des Landesbeirates für den Vollzug der Abschiebungshaft in Schleswig-Holstein.