Giacometti-Ausstellung im Max Ernst Museum Brühl
Das Max Ernst Museum Brühl widmet ab Sonntag (1. September) dem Schweizer Bildhauer, Maler und Zeichner Alberto Giacometti (1901-1966) eine Ausstellung. Die in Zusammenarbeit mit der Fondation Giacometti in Paris entstandene Schau beleuchtet Giacomettis surreales Schaffen sowie seine künstlerische und freundschaftliche Verbindung zu Max Ernst (1891-1976), wie das Museum am Freitag ankündigte. Bis zum 15. Januar seien anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Surrealismus“ rund 60 Werke, darunter Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken, zu sehen.
Giacometti zählt den Angaben zufolge zu den wichtigsten Bildhauern der Moderne. Der Künstler wurde unter anderem bekannt für seine lang gestreckten Bronzefiguren. Unter den Surrealisten sei Giacometti „der surrealistische Bildhauer par excellence“ gewesen, erklärte Kuratorin Friederike Voßkamp vom Max Ernst Museum. Surrealistische Einflüsse ließen sich bis in seine Werke der Nachkriegszeit nachverfolgen.
Seine Werke seien „höchst rätselhaft“, ergänzte Co-Kuratorin Laura Braverman von der Fondation Giacometti. „Sie wirken verspielt und bedrohlich zugleich, verführerisch und verstörend.“ Sein surrealistisches Schaffen sei von seinem Interesse an der Erforschung des Unbewussten, der Auseinandersetzung mit den Themen Sexualität, Tod und Gewalt sowie dem Einfluss des Zufalls geprägt gewesen. Bereits in den 1930er Jahren, als er Mitglied der surrealistischen Gruppe um André Breton war, habe er psychologisch aufgeladene Werke geschaffen.
Darüber hinaus greife die Ausstellung erstmals auch die freundschaftlichen und künstlerischen Bezüge zwischen Giacometti und Max Ernst auf, hieß es. Beide Künstler seien 1922 nach Paris gegangen und hätten dort um 1929 Bekanntschaft geschlossen. Sie hätten in benachbarten Ateliers gearbeitet und seien freundschaftlich verbunden geblieben. Die Schau zeige Werke von Max Ernst aus der museumseigenen Sammlung, die mit den Arbeiten von Giacometti in einen direkten Dialog treten, sowie Fotografien und Zeitdokumente, die die enge künstlerische Verbindung zwischen beiden belegten.