GEW macht Druck für Digitalisierung an Schulen
Die Bildungsgewerkschaft GEW befürchtet, dass an baden-württembergischen Schulen bald nur noch Computerschrott in den Klassenzimmern stehen wird. Bald müssten wieder die Kreidetafeln aus dem Keller geholt werden, heißt es in einer am Dienstag in Stuttgart verbreiteten Mitteilung. Die GEW übergab am Mittag vor dem Landtag Vorschläge an Kultus-Staatssekretärin Sandra Boser (Grüne), Vertreter von Landtagsfraktionen und der kommunalen Spitzenverbände.
Eine Umfrage unter 3.000 Lehrkräften aller Schularten hat den Angaben zufolge ergeben, dass sich Lehrkräfte in hohem Maß noch selbst um die Wartung der IT-Ausstattung kümmern müssten. Jede Schule brauche externe Dienstleister, die für einen professionellen Support zuständig sind, betont die Gewerkschaft. „Unsere gut qualifizierten Lehrkräfte müssen im Klassenzimmer und nicht im Serverraum stehen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.
Die Gewerkschaft fordert eine Einigung zwischen Landesregierung und den kommunalen Spitzenverbänden noch vor den Kommunalwahlen am 9. Juni, um Schulen digital fit zu machen. „Wenn 35 Jahre nach Einführung der ersten E-Mail-Adressen immer noch nicht alle 130.000 Lehrkräfte über eine eigene dienstliche E-Mail-Adresse verfügen, ist das ein Beispiel, welche Aufgaben noch vor uns liegen“, sagte Stein. (0842/23.04.2024)