“Gesundheitsatlas”: Depressionen in Niedersachsen auf dem Höchststand
Rund 12 Prozent der Menschen in Niedersachsen sind laut einer Erhebung der Krankenkasse AOK von Depressionen betroffen. „Das ist ein neuer Höchststand“, sagte der AOK-Vorstandsvorsitzende Jürgen Peter am Montag in Hannover. Laut einer Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK für den „Gesundheitsatlas Deutschland“ waren 2022 landesweit rund 860.000 Personen wegen Depressionen in Behandlung.
„Der Umgang mit der Volkskrankheit ist offener geworden“, sagte Peter. „Aber es ist extrem wichtig, das Bewusstsein dafür weiter zu sensibilisieren und Angebote zu schaffen, um den Betroffenen und Angehörigen zu helfen.“
Die Untersuchung ergab regionale Unterschiede zwischen den Landkreisen. Demnach waren die Einwohnerinnen und Einwohner in Salzgitter (14,8 Prozent), in Lüchow-Dannenberg (14,3 Prozent) und in Wittmund (13,6 Prozent) am stärksten betroffen. Den niedrigsten Anteil von Depressionsdiagnosen gab es dagegen in Rotenburg (Wümme) mit 9,2 Prozent, gefolgt von Oldenburg (9,8 Prozent) und Wolfsburg (9,9 Prozent).
In allen Altersgruppen sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Bei den 60- bis 64-Jährigen waren es mehr als jede fünfte Frau und fast jeder siebte Mann. Zwischen 65 und 74 Jahren gehen die Zahlen der Erhebung zufolge leicht zurück. Noch einmal höher sind sie dann bei Frauen im Alter von 80 bis 84, von denen sogar jede Vierte betroffen ist. Bei Männern lag mit 15,5, Prozent die Zahl bei den über 90-Jährigen besonders hoch.
Die Versicherung veröffentlichte den „Gesundheitsatlas Deutschland“ zum Thema Depression zum „Welttag der seelischen Gesundheit“ am 10. Oktober. Für die Erhebung wurden Daten der AOK-Versicherten hochgerechnet, dabei sind den Angaben zufolge Unterschiede zwischen ihnen und der Gesamtbevölkerung etwa mit Blick auf Alter und Geschlecht mit berücksichtigt worden.