Ja zum digitalen Unterricht – und Nein zu Zocken und Social Media in der Pause: Nun soll das Schulgesetz geändert werden. Und Schulen die Handynutzung verbindlich regeln.
Die Schulen in Baden-Württemberg sollen künftig leichter und rechtssicher das Benutzen von Privathandys verbieten und einschränken können. “Die private Nutzung von Handys und anderen Geräten muss in der Schule und der Nachmittagsbetreuung mit aller Kraft zurückgedrängt werden. Der dauernde Blick aufs Handy in den Pausen oder im Unterricht stört die Konzentration und führt zur Vereinsamung”, sagte Bildungsstaatssekretärin Sandra Boser in Stuttgart.
Die von der Landesregierung am Dienstag beschlossene Gesetzesänderung sieht vor, dass künftig alle Schulen den Umgang mit Privathandys verbindlich regeln müssen. Dabei haben die Schulen Freiräume für individuelle Lösungen, wie die Landesregierung betonte. Wichtig sei, dass Schulen, Schüler und Eltern gemeinsam hinter den getroffenen Regeln stehen. Die Schulen sollten “passgenaue Lösungen erarbeiten, die vom Konsens aller Beteiligten getragen werden”, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Laut Medienberichten soll der Landtag Ende dieses Jahres über die Änderung des Schulgesetzes abstimmen.
Zugleich bezeichnete die Landesregierung es als eine zentrale Aufgabe, Schüler und Schülerinnen zu einem verantwortlichen und selbstbestimmten Umgang mit Internet und digitalen Geräten zu befähigen. “Schule muss den Kindern und Jugendlichen die notwendigen Kompetenzen vermitteln, dass sie sich mündig und selbstbestimmt in einer zunehmend digitalen Welt bewegen können”, sagte Kretschmann. Handys und Tablets seien aus dem Unterricht nicht mehr wegzudenken.