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Gesellschaft für Menschenrechte verurteilt Razzien in Belarus

Menschenrechtler haben Razzien und Verhaftungen vor wenigen Tagen in Belarus kritisiert. Es habe landesweit mindestens 70 Verhaftungen von Oppositionellen gegeben, erklärte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) am Donnerstag in Frankfurt. “Während die Welt aktuell auf die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten schaut, nutzt Diktator Lukaschenko die Gelegenheit, um Kritiker im ganzen Land weiter einzuschüchtern”, erklärte der IGFM-Vorsitzende Edgar Lamm. Im Fokus hätten Angehörige politischer Gefangener gestanden. “In einigen Fällen wurden ganze Familien festgenommen.” Die Menschenrechtsorganisation forderte die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen.

Laut IGFM wurden die Durchsuchungen mit der “Finanzierung extremistischer Aktivitäten” und der “Beteiligung an extremistischen Gruppen” begründet. Einigen Inhaftierten sei mitgeteilt worden, die Razzien stünden in Verbindung mit der Initiative “INeedHelpBY”. Diese Gruppe sorgt nach eigenen Angaben für Menschen, die durch politische Repressionen ihr Einkommen verloren haben.

Seit den landesweiten Protesten im Sommer 2020 gegen die zugunsten von Machthaber Alexander Lukaschenko gefälschte Präsidentenwahl unterdrücken die Behörden in Belarus Kritik am Regime. Nach IGFM-Angaben sind noch immer tausende Menschen im Gefängnis, die damals gegen die Regierung protestiert hatten.