Geschwister Korn und Gerstenmann-Preis 2024 für Natan Sznaider

Einsatz für Frieden: Der in Mannheim geborene Soziologe Natan Sznaider bekommt den hochdotierten Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung. Gewürdigt wird sein Engagement für Verständigung in Israel.

Der Soziologe Natan Sznaider erhält den Friedenspreis 2024 der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung. Sein literarisches Wirken für den Frieden in Israel und in der Welt solle damit gewürdigt werden, teilte das Historische Museum Frankfurt am Mittwoch mit.

Insbesondere seine Publikationen zum Holocaust-Gedenken und die „Erinnerungskonkurrenz von Holocaust und Kolonialismus“ sollen mit dem Preis anerkannt werden. Mit dem Schriftsteller und Deutsch-Iraner Navid Kermani führte Sznaider seit der zweiten Intifada im Jahr 2002 zudem ein respektvolles und freundschaftliches Streitgespräch („Israel – Eine Korrespondenz“, Hanser-Verlag), wie die Mitteilung unter anderem hervorhob.

Sznaider wurde demnach 1954 als Sohn von aus Polen stammenden Überlebenden des Holocaust in Mannheim geboren und ging im Alter von 20 Jahren nach Israel, wo er an der Universität Tel Aviv Soziologie, Psychologie, Philosophie und Geschichte studierte. 1984 wechselte er an die Columbia University in New York und er wurde dort 1992 mit einer Arbeit über die „Sozialgeschichte von Mitleid“ promoviert. Von 1994 bis 2023 lehrte er als Soziologieprofessor an der Akademischen Hochschule Tel Aviv.

Der Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung wird alle drei Jahre vergeben und ist nach Angaben des Museums mit 50.000 Euro dotiert. 1987 haben Abraham Korn und seine Schwester Rosa Gerstenmann den Preis zum Gedenken an ihre im NS-Konzentrationslager Majdanek ermordete Nichte Sarah Gerstenmann gestiftet.

Bisherige Preisträger waren: Schimon Peres (2001), Amos Oz (2003), Daniel Barenboim und Edward Said (2006), Sari Nusseibeh und Itamar Rabinovich (2009), Avi Primor (2012), Tom Segev (2015), Lizzie Doron mit Mirjam Pressler (2018) und Joseph Croitoru (2021).