Das ehemalige Doppeldorf Zicherie-Böckwitz bei Wolfsburg bildete bis 1945 wirtschaftlich und kulturell eine Gemeinde. In den Nachkriegsjahren begann durch die Besatzungsmächte entlang der früheren preußisch-hannoverschen Grenze die Teilung. Im Jahr 1952 wurde über die etwa 100 Meter lange Straße durch das Doppeldorf eine Bretterwand gezogen, Fenster und Türen zum Westen wurden zugemauert. Einige Landwirte im Osten mussten ihre Höfe verlassen.
Im Laufe der Jahre wurden die Häuser auf der Grenze abgerissen. Nach dem Bretterzaun folgte eine Grenze aus Stacheldraht, die in den 1970er Jahren durch die Mauer ersetzt wurde. Am 18. November 1989 wurde die Grenze zwischen Böckwitz und Zicherie geöffnet. Heute zieht sich immer noch die Grenze der Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt durch die Orte. Zu Zicherie zählen rund 290 Einwohner, zu Böckwitz rund 140.
Seit 1997 gibt es im östlichen Ort Böckwitz auf einem früheren Hof das Grenzmuseum. Fotos, Zeitungsartikel, DDR-Uniformen und Modelle der Teilung des Doppeldorfs dokumentieren die Geschichte der Orte. Der Museumsverein hat auch die alten Grenzanlagen unweit der Dörfer als Grenzlehrpfad wieder aufgebaut.