Hoffnung und Liebe – das ist für mich eng mit Weihnachten verbunden. Weil Gott aus Liebe zu uns auf die Erde kam und selbst Mensch wurde, kann ich glauben, dass er all meine menschlichen Regungen, Probleme und Wünsche nachvollziehen kann. Deswegen kann ich Hoffnung und Lebenskraft aus dem Glauben ziehen. Damit fühle ich mich beschenkt. Deswegen schenke ich selbst gern. Auch wenn meine Familie manchmal mit den Augen rollt, weil es bei mir vor Weihnachten schon mal etwas stressig werden kann. Aber ich erlebe das als guten Stress, ich habe dennoch meine Freude daran. Ich überlege mir gern Geschenke für verschiedene Menschen. Es macht mich regelrecht glücklich, wenn ich dann die verpackten Gaben vor mir habe. Da freue ich mich geradezu kindlich auf die Bescherung und hoffe, dass ich mit meinen Überlegungen richtig liege.
Anderen eine Freude zu machen, ist Ausdruck meiner Zuneigung zu ihnen. Damit zeige ich, wie sehr sie mir am Herzen liegen. Gleichzeitig bedanke ich mich damit für die Liebe und die Freundschaft, die mir entgegenbracht wird.
Richtig weihnachtlich finde ich es, wenn wir Gäste haben. Menschen, die sonst allein wären, weil sie Single sind oder einen lieben Menschen verloren haben. Das ist nicht jedes Jahr der Fall. Aber diesmal hat es sich angeboten: Ich habe eine Muslimin kennengelernt. Sie hat erzählt, dass sie sich immer vor Weihnachten fürchtet, weil sie da allein in ihrer Wohnung sitzt und oft deprimiert ist. Sie ist mir inzwischen zur Freundin geworden und hat sich gefreut über unsere Weihnachtseinladung. Sie komme gerne, hat sie gesagt, und sei glücklich, nach Jahren endlich mal kein Problem mit Weihnachten zu haben – sie freue sich darauf. Sie wünscht sich, einen Gottesdienst zu besuchen.
Und ich werde mir noch ein kleines Geschenk für sie überlegen. Denn für sie soll auch etwas unter dem Weihnachtsbaum liegen.
Karin Ilgenfritz
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