Geschenke für die Kunsthalle Emden

Die Kunsthalle Emden hat zwei Kunstwerke geschenkt bekommen. Dabei handle es sich um das Ölgemälde „Die armen Buben“ der Künstlerin Luise Deicher (1891-1973) von etwa 1915 und um die Arbeit „Verkehrszeichen“ des 1951 in Leer geborenen Malers Heiner Altmeppen, teilte die Kunsthalle am Mittwoch mit. Beide Bilder stammten aus der Sammlung Bunte des in Papenburg geborenen Juristen Hermann-Josef Bunte.

Die Kunsthalle verfüge bereits über mehrere Arbeiten von Altmeppen, der zu den wichtigsten Vertretern des Realismus der Gegenwart zähle, hieß es. Bereits 1984 habe der Kunsthallengründer Henri Nannen die „Norddeutsche Landschaft“ von 1980/81 erworben, die zu den Lieblingsbildern vieler Besucherinnen und Besucher der Kunsthalle zähle. In den Jahren zuvor habe Altmeppen seine Reihe der „Industrielandschaften“ gemalt, zu denen auch „Verkehrszeichen“ gehört. Zu sehen seien menschenleere Alltagssituationen, die einen neuen Blick auf die Wirklichkeit erzwingen. Der Künstler spreche selbst von der „Banalität des Faktischen“.

Mit der Schenkung des Gemäldes „Die armen Buben“ von Luise Deicher komme der Sammler Bunte einer Bitte der wissenschaftlichen Direktorin der Kunsthalle, Lisa Felicitas Mattheis, nach. Sie habe sich ein Werk einer Künstlerin aus einer Zeit gewünscht, in der Frauen die Ausübung einer künstlerischen Tätigkeit nicht ohne weiteres erlaubt war. Luise Deicher war den Angaben zufolge Mitglied des sogenannten Hölzel-Kreises. „Die armen Buben“ von 1915 würden häufig mit dem Frühwerk Picassos in Verbindung gebracht. Deicher gehörte den Angaben zufolge zu den ersten weiblichen Studierenden an der Königlich Württembergischen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Sie wurde 1914 mit der Silbermedaille der Akademie für hervorragende Leistungen ausgezeichnet.