Geschäftsführerin Sigrun Albert verlässt den Verlegerverband BDZV

Der Lobbyverband der deutschen Zeitungsverleger kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Austritt mehrerer Medienhäuser in den vergangenen Monaten verlässt nun Hauptgeschäftsführerin Sigrun Albert den BDZV.

Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) verlässt den Verlegerverband. Das gab der BDZV am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt. Ein genauer Zeitpunkt für das Ende ihrer Tätigkeit stehe noch nicht fest. Sie werde ihr Amt nach “einer Phase der geordneten Übergabe” niederlegen, so der Verband.

Die Vorstandsvorsitzenden Matthias Ditzen-Blanke und Stefan Hilscher drückten ihre Dankbarkeit aus: “Wir bedauern die Entscheidung von Sigrun Albert sehr und danken ihr herzlich für ihr großes Engagement und die gute Zusammenarbeit im geschäftsführenden Vorstand.” Sie habe den Verband in einer herausfordernden Zeit mit großen Engagement vorangebracht, so die Vorsitzenden weiter.

Wer Albert nachfolgt, steht noch nicht fest. Man befasse sich bereits mit einer guten Lösung für die Nachfolge in der Hauptgeschäftsführung unter Einbindung der zuständigen Gremien, berichten Ditzen-Blanke und Hilscher. Der Nachfolger oder die Nachfolgerin solle die bereits eingeleiteten Strukturverbesserungen fort- und umsetzen, um die “erfolgreiche medienpolitische Arbeit des Verbands mit klaren Prioritäten in einer für die Branche entscheidenden Zeit sicherzustellen”.

In den vergangenen Wochen und Monaten gab es wiederholt Unruhe rund um den Lobbyverband. Mehrere Medienhäuser verkündeten ihren Austritt, darunter die “Bild”-Zeitung aus dem Hause Axel Springer. Der Verlag hatte den Schritt vor allem mit den Kosten der Mitgliedschaft begründet. Zudem hatte Philipp Welte, Vorstandschef des Konkurrenzverbands Medienverband der Freien Presse (MVFP) und Vorstand des Burda-Konzern, erst vor kurzem wieder Überlegungen aufleben lassen, die derzeit noch getrennten Verlegerverbände in einer gemeinsamen starken Lobbyorganisation zu bündeln. Albert hatte darauf vorsichtig optimistisch reagiert und selbst für den BDZV eine Kooperation mit dem BDVA, dem Verband der Anzeigenblätter, ins Gespräch gebracht.