Gerlach will per Bundesratsinitiative Leiharbeit in Pflege begrenzen

Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) will die Leiharbeit im Pflegebereich mit einer Bundesratsinitiative an diesem Freitag eindämmen. „Ich hoffe auf breite Zustimmung der Länder“, sagte Gerlach am Donnerstag. Die Bundesregierung und vor allem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müssten bei dem Thema „schnellstmöglich tätig werden“. Das Thema sei schon lange bekannt: Leiharbeitnehmer arbeiten unter teils deutlich besseren Bedingungen als das Stammpersonal.

„Unsere bayerische Initiative setzt an der Wurzel des Problems an“, sagte Gerlach. In der Initiative wird die Bundesregierung aufgefordert, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Leiharbeit im Pflegesektor zu begrenzen. Denkbar seien etwa Vorschriften zu einer stärkeren Gleichbehandlung von Leiharbeitnehmern und Stammpersonal oder auch ein Gehaltsdeckel für Zeitarbeitsfirmen. Besonderes Augenmerk sollte aber auch auf „belastbare Ausfallkonzepte“ wie etwa das die bayerischen „Springermodelle“ gelegt werden.

Gerlach bezeichnete Leiharbeit als „keine nachhaltige Lösung für den Fachkräftemangel in der Pflege“. Neben der besseren Bezahlung der Leiharbeitskräfte blieben die unbeliebten Nacht- und Wochenenddienste zumeist am Stammpersonal hängen, erläuterte sie. Beim Springermodell, das auf eine Idee der Diakonie zurückgeht, werden zusätzliche Mitarbeitende für personelle Engpässe bereitgehalten – und durch die Kostenträger auch refinanziert. So soll verhindert werden, dass man Bestandspersonal aus der Freizeit zurückholen muss. (00/0372/01.02.2024)