Eine bulgarische Familie kam ums Leben: Vor dem Landgericht Wuppertal musste sich ein Mann wegen eines Brandanschlags verantworten, bei dem vier Menschen starben. Einen politischen Hintergrund hatte die Tat wohl nicht.
Urteil im Prozess zum Brandanschlags von im März 2024: Das Landgericht Wuppertal verhängte am Mittwoch die Höchststrafe gegen den Angeklagten – lebenslange Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Der 40-jährige Solinger wurde schuldig gesprochen, vergangenes Jahr Feuer in einem Mehrfamilienhaus gelegt zu haben und so für den Tod einer vierköpfigen Familie aus Bulgarien verantwortlich zu sein. Weitere Bewohner waren bei dm Anschlag verletzt worden. Die Vermutung einer rechtsradikalen Gesinnung des Angeklagten bestätigte sich laut Gericht in intensiven Nachermittlungen nicht.
Das Urteil erging laut Gericht wegen Mordes und drei Fällen von versuchtem Mordes, jeweils in Tateinheit mit weiteren Delikten. Begründet wurden das hohe Strafmaß und die Sicherungsverwahrung mit einer besonderen Schwere der Schuld. Als mögliches Motiv gilt, dass der Täter ein geringes Selbstwertgefühl und persönliche Belastungen hatte kompensieren wollen. Das Gericht sah bei dem Mann die Gefahr, er könne aufgrund seiner Persönlichkeit erneut Straftaten begehen.
Nach den Erkenntnissen der 5. Großen Strafkammer des Landgerichts hatte der Täter in den frühen Morgenstunden des 25. März mindestens einen Liter Brandbeschleuniger im Treppenhaus verteilt und angezündet. Das Feuer habe sich schnell ausgebreitet und den Tod des im Dachgeschoss lebenden Elternpaares und der Kinder im Alter von zwei Jahren und fünf Monaten herbeigeführt. Bewohner aus unteren Etagen konnten sich mit Sprüngen aus den Fenstern retten, wurden aber teils schwer verletzt. Laut Gericht war der Mann bereits zuvor durch Brandstiftungen und Gewalttaten aufgefallen.
Binnen einer Woche kann gegen das Urteil Revision beantragt werden. Hierüber muss laut Gerichtsmitteilung dann der Bundesgerichtshof entscheiden.