Die Stadtverwaltung Gera rechnet mit einer angespannten Sicherheitslage im Umfeld der geplanten neuen Einrichtung zur Erstaufnahme von Geflüchteten. Die geplante Unterbringung in einem ehemaligen Klinikgebäude stoße in der Bevölkerung auf Sorge und Unsicherheit, sagte Geras Oberbürgermeister Julius Vonarb (parteilos) am Freitag. Gera werde daher in wenigen Tagen eine Koordinierungsstelle einrichten, um die voraussichtliche Ankunft von 200 geflüchteten Personen vorzubereiten.
Das Umfeld der Flüchtlingsaufnahme sei sehr sensibel, sagte Vonarb. Der Fokus des neuen Gremiums liege daher auf den besonderen Sicherheitserfordernissen für derartige Unterkünfte, um Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung abzuwehren. Mit der geplanten Unterbringung kämen auf die Stadt jedoch auch eine Vielzahl weiterer und vielschichtiger Herausforderungen zu. Neben sozialen und gesundheitlichen Aspekten seien insbesondere auch bau- und ordnungsrechtliche Fragen im Vorfeld der Belegung zu klären.
Die ehemalige Frauenklinik im früheren Wismut Krankenhaus Gera wurde bereits von 2015 bis 2017 als Erstaufnahmeeinrichtung genutzt. Laut eines Beschlusses der Landesregierung aus dem November sollen hier in den kommenden Wochen erneut Flüchtlinge untergebracht werden. Mit diesem Schritt wird eine Entlastung der überfüllten Aufnahmeeinrichtungen in Suhl und in Hermsdorf angestrebt.