Gemeinsam dem Himmel entgegen
Der CVJM zeigt im Baumhauscamp auf dem Kirchentag was mit Teamarbeit erreicht werden kann. Eine Reportage von Ann-Marlen Hoolt, die im Rahmen des Medienprojekts „News4You“ vom Kirchentag berichtet.
An vielen Orten auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag fühlen sich die Besucher dem Himmel etwas näher. An einem allerdings ganz besonders: Dem Baumhauscamp des CVJM im Zentrum Jugend. Auf mehreren Plattformen gebaut, mit verwinkelten Treppen und verziert mit bunten Wimpeln wirkt es ein wenig wie ein großer Abenteuerspielplatz. Dabei ist es eigentlich als Ort der Ruhe konzipiert. Das Camp liegt unter Bäumen, etwas abseits vom Trubel des Kirchentages. Vor dem Baumhauscamp laden Sitzsäcke zur Pause ein, es gibt eine Hängematte und eine Schaukel.
Abendteuer und Kindheitstraum
„Für den Aufbau haben wir vier Tage gebaut, erklärt Fabian Kißing. Das Baumhaus auf dem Kirchentag ist schon das Fünfte, an dem der 23-Jährige mitgebaut hat. „Wir haben hier schon ein beachtliches Tempo an den Tag gelegt, wenn man das mit unseren Freizeiten vergleicht.“ Der CVJM bietet an mehren Orten in Deutschland erlebnispädagogische Freizeiten an. Die Teilnehmenden bauen dort in kurzer Zeit ein komplett bewohnbares Baumhaus. Das Ziel: Der Natur etwas näher kommen und dabei über sich hinauswachsen.
„Ein Baumhaus zu bauen ist für mich ein Kindheitstraum und so geht es vielen anderen auch“, schwärmt Timo Kölker, einer der Leitenden für das Baumhaus auf dem Kirchentag. „Das weckt in Vielen eine echte Begeisterung und über die bekommen wir dann einen ganz neuen Zugang zu den Teilnehmenden“. Das Baumhaus ist für den CVJM nicht nur eine pädagogische Methode, sondern auch ein Symbol für Selbsterfahrung, Teamgeist und Abendteuer.
Das Baumhaus als bleibende Erfahrung
Viele der Kirchentagsbesucher können es nicht ganz glauben, dass diese riesige Baumhausanlage zum Ende des Kirchentages wieder abgebaut werden soll. Was für eine Verschwendung! Tatsächlich kann der CVJM die Einzelteile aber für kommende Freizeiten wiederverwenden. Fabian Kißing findet treffende Worte: „Für uns kommt es gar nicht so sehr auf das Baumhaus an, sondern vielmehr auf das, was wir in den Herzen der Menschen bauen. Und da sagen wir mit voller Überzeugung: Wenn wir das Holz wieder runterreißen, dann bleibt das was in den Herzen gebaut ist bestehen und das ist unsere große Stärke. Nicht das Baumhaus selbst, sondern was andere daraus machen.“
Bei ihren Baumhäusern ist es dem CVJM wichtig auch respektvoll mit der Natur umzugehen. In lebende Bäume schlagen sie keine Nägel, die Bretter werden mit Seilen befestigt. Außerdem entstehen die Baumhäuser nur durch Muskelkraft. Kettensägen und Gabelstapler werden nicht gebraucht. „Das ganze Projekt lebt davon, dass man sich in Teams gut ergänzt“, erzählt Timo Kölker. „Wirklich großartig zu sehen, was dabei rumkommen kann.“