Gemeinde-Oratorium als Musical

Die Brandenburger Kirchengemeinde Blanken­felde-Mahlow führt Kurt Grahls „Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht“ in Musicalform auf. Ein Interview mit der Kirchen­musikerin Hanna Maria Hahn.

Brot und Rosen
Brot und Rosenimago images/mayerkleinostheim

Frau Hahn, was hat Sie bewogen, dieses Musical über Elisabeth von Thüringen aufzuführen?
Hahn: Kurt Grahl hat sein Stück im Cross-Over-Stil komponiert. Es gibt Mitsing-Lieder, Modernes und Gregorianik. Klaus-Peter März erinnert in seinem Text an Elisabeth, die „Patronin“ der Pflege­berufe. Elisabeth half zunächst Einzelnen, pflegte sogar Aussätzige in ihrer Kammer und gab damit ein Beispiel, das zeigt: Auch kleine Schritte führen weiter. Die Idee des Mehrgenerationen-Stückes gefällt mir besonders.

Wer macht mit und wie ist es Ihnen gelungen, Mitwirkende im Alter von 8 bis über 80 Jahren zu gewinnen?
Diakon Ole Jez und die Ehrenamtliche Katharina Ludwig leiten einen Treff für Eltern mit Kindern, ein guter Start ins Leben und in die Kirchengemeinde. Ich habe Orgel- und Flötenschüler, die die „Ritter“ geben. Dazu sind circa 40 Chorsänger, Blockflötistinnen und 5 Profimusiker sehr offen für alles.

Wie erleben Sie die gemeinsamen Proben?
Die Arbeit an der Musik und das Proben der kleinen Spielszenen machen viel Freude. Etwas anstrengend ist die Logistik. Probentermine, Notenzusendung, Pressearbeit – alles muss koordiniert werden. Im Chor sind besonders Männerstimmen „Goldstaub“ und jeder Ausfall verursacht leichte Panik bei mir.

Welche Botschaft wollen Sie durch die Musik und die Szenen von Elisabeth, die ihr Brot den Armen gab, für heute weitergeben?
Elisabeth versuchte, das was sie in ihren Gebeten und ihren Fragen nach Gott wahrnahm, spontan mit den Bildern von Ungerechtigkeit und Leid zu verbinden und in persönliches Handeln zu verwandeln. Ihr Beispiel bleibt bis heute aktuell. Und sie war nicht frei von Irrtümern. Das macht sie lebendig. Interessant ist die Textstelle „Schließt keinen Frieden mit dieser Welt, in der man den Bruder erschlägt.“ Das hat uns schon in und nach der Chorprobe zu Diskussionen angeregt und es ist toll, dass wir unterschiedliche Sichtweisen ­gegenseitig akzep­tieren.

Aufführung am 11. Juni um 17 Uhr in der Kirche Blankenfelde, Blankenburger Dorfstraße 49, 15827 Blankenfelde-Mahlow mit Erwachsenen-Kantorei, Kinder- und Jugendchor-Gruppe, Blockflötenconsort und Projekt­ensemble aus 2 Violinen, Klarinette, Kontrabass, Pauken und Orgel. Eintritt ist frei, um Kollekte wird gebeten.