Geldstrafen für Schulverweigerung in Nigeria

In Nigeria sollen Eltern künftig umgerechnet mehr als 150 Euro zahlen, wenn sie ihre Kinder nicht zum Schulunterricht anmelden. Dem stimmte der Senat am Donnerstag mit großer Mehrheit zu, wie die Online-Zeitung “Premium Times” berichtet.

Ziel ist, die hohe Zahl von Mädchen und Jungen zu senken, die nicht in die Schule gehen. Laut Gesetzesvorlage ist der Besuch einer öffentlichen Schulen zudem kostenfrei. Die geplante Geldstrafe von 150 Euro ist gut achtmal so hoch wie der aktuelle Mindestlohn.

Nach Informationen des Kinderhilfswerks Unicef sind das im einwohnerreichsten Staat Afrikas rund 10,5 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 14 Jahren. Besonders häufig werden sie muslimisch geprägten Norden nicht zum Unterricht angemeldet. Dort drückt nur gut jedes zweite Kind die Schulbank. Als ein Grund dafür gilt Armut. Auch müssen Mädchen und Jungen im Haushalt und auf Feldern mitarbeiten. Teilweise werden sie zu Koranschulen geschickt.