Geld für Suche nach NS-Raubkunst

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat rund 1,9 Millionen Euro für Forschungsprojekte zu NS-Raubkunst bewilligt. Wie die Stiftung am Freitag in Magdeburg mitteilte, unterstützt sie in der aktuell zweiten Antragsrunde insgesamt 18 Projekte zu Kulturgut, das möglicherweise in der NS-Zeit seinen Eigentümern entzogen wurde. Damit könnten etwa Museumsbestände auf NS-Raubgut hin untersucht oder verlorene Sammlungen verfolgter jüdischer Bürger rekonstruiert werden, hieß es.

Eines der Projekte ist den Angaben zufolge beim Museumsverband Thüringen angesiedelt. Insgesamt 17 Thüringer Museen begeben sich demnach auf die Suche nach NS-Raubgut. Beteiligt seien unter anderem das Deutsche Bienenmuseum Weimar, das Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg und das Literaturmuseum „Theodor Storm“ in Heiligenstadt. Sie werden in ihren Sammlungen Hinweise auf belastete Kunstwerke suchen. Mit diesem Erstcheck sollen auch kommunale Museen Provenienzforschung, also die Untersuchung der Herkunft eines Kunstwerks, betreiben können, hieß es.

Bund und Länder haben den Angaben zufolge seit 2008 die Provenienzforschung im Bereich NS-Raubgut mit insgesamt rund 50,8 Millionen Euro gefördert. 445 Projekte seien damit bislang realisiert worden. Das von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden Anfang 2015 gegründete Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg ist nach eigenen Angaben zentraler Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßig entzogenen Kulturguts. Es wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.