„Geierabend“ verleiht „Pannekopp-Orden“ an BDI-Chef Russwurm

Der Dortmunder Alternativ-Karneval „Geierabend“ verleiht den Negativpreis „Pannekopp-Orden“ in diesem Jahr an den Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm. Knapp 9.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hätten bei 29 Sitzungen des „Geierabends“ auf der Zeche Zollern „mit Johlen und Lärmen“ für den Manager gestimmt, teilten die Organisatoren des „Geierabends“ am Dienstag mit.

Als Aufsichtsratsvorsitzender des Industriekonzerns Thyssenkrupp habe Russwurm mit seiner Doppelstimme durchgesetzt, den Vorstand des Essener Unternehmens von drei auf fünf Mitglieder zu vergrößern, erklärte die Kabarettgruppe zur Begründung der Wahl. Die Vertreter der Arbeitnehmer hätten das strikt abgelehnt. Russwurm wolle der IG Metall offenbar zeigen, „wer im Ruhrgebiet der Babo ist“.

Russwurm „gewann“ den Angaben zufolge die Publikumsabstimmung gegen eine lokale Sektion des Naturschutzbundes, die den Bau eines Radweges im nördlichen Revier blockiere. In der Netzabstimmung habe Russwurm mit 51 Prozent vorn gelegen, in der Saalabstimmung an 25 von 29 Abenden.

Der 28 Kilogramm schwere „Pannekopp-Orden“ aus Stahlschrott sollte am Dienstagabend zum Abschluss der Session vergeben werden. Als Ordensträger sei Russwurm verpflichtet, die „Auszeichnung“ in der Fastenzeit ständig um den Hals zu tragen, hieß es. Allerdings rechnen die Karnevalisten aus dem Ruhrgebiet nicht mit dem Erscheinen des BDI-Präsidenten.