Gegenseitige Hilfe für Kulturgüter verabredet

Die Mühlhäuser Museen haben einen Notfallverbund für Kultureinrichtungen im Unstrut-Hainich-Kreis geschaffen. Im Fall einer Havarie in einzelnen Einrichtungen solle eine rasche konservatorische und technische Hilfe, aber auch personelle Unterstützung gewährleistet werden, teilten die Mühlhäuser Museen am Mittwoch mit. Mit der Erstellung von Risikoanalysen und Notfallplänen für jedes Mitglied seien hierfür die Voraussetzungen geschaffen worden.

Beteiligt seien zunächst die Stadtarchive von Mühlhausen und Bad Langensalza, das Archiv des Unstrut-Hainich-Kreises und das Mühlhäuser Museum im Augustinerkloster. Gemeinsam wollten die Einrichtungen die Konzepte in gemeinsamen Weiterbildungen verfeinern und in Übungen den Ernstfall proben. Neben der gegenseitigen Unterstützung stelle auch das Land Hilfsmittel zur Verfügung. Die Ausrüstung wie etwa eine mobile Gefriertruhe für durchfeuchtete Bücher sei für erste Sicherungsarbeiten gedacht und diene der Erstversorgung von betroffenen Kulturgütern.

Statistisch kommt es den Angaben zufolge etwa alle drei Jahre in Thüringen zu einem Notfall für Kulturgüter. Hierzu zählten etwa der Brand im Schloss Ehrenstein in Ohrdruf bei Gotha im Jahr 2013, die Beschädigung des Otto-Dix-Hauses durch Hochwasser in Gera im selben Jahr oder ein Wassereinbruch in der Bauhaus-Bibliothek in Weimar 2018.

Die Gründung von Notfallverbünden ist nach den Hochwassererfahrungen 2002 in Sachsen entstanden. Bundesweit existieren etwa 60 solcher Zusammenschlüsse, neun davon gründeten sich seit 2004 in Thüringen. Initiiert wurden sie vom Kulturrat Thüringen.