Geduld gefragt – im Vertrauen auf Gott

Auch in „Zeiten großer Krisen“ mahnen Kirchenvertreter, das Resultat abzuwarten. Doch nicht alle Geistlichen äußern sich so zurückhaltend.

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Washington. Angesichts des weiter ausstehenden Endergebnisses bei der Präsidentenwahl haben sich mehrere Kirchenvertreter in den USA zu Wort gemeldet. Wähler hätten trotz Corona-Pandemie ihre Aufgabe erfüllt und Stimmen abgegeben, lobte die leitende Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika, Elizabeth Eaton. Man solle das Resultat nun abwarten. Die USA hätten selbst zu „Zeiten großer Krisen“ Machtwechsel friedfertig gestaltet.

Es sei „schwer zu warten“, sagte der Präsident des konservativen Südlichen Baptistenverbandes, J.D. Greear. Gläubige könnten im Vertrauen auf Gott Geduld haben. Der Baptistenverband ist die größte protestantische Kirche in den USA.

Die „Feinde Gottes“

Baptistenprediger Franklin Graham schrieb auf Facebook, viele Menschen befürchteten, die Wahlen könnten „gestohlen“ werden. Man müsse beten, dass die „Feinde Gottes“ nicht zum Ziel kämen. Den Beitrag Grahams hat Facebook mit einem Warnhinweis versehen, dass sich sowohl die Briefwahl als auch die Abgabe des Stimmzettels in einem Wahllokal als zuverlässige Methoden zur Stimmabgabe erwiesen hätten. Graham ist ein Verbündeter von Präsident Donald Trump.

Umgekehrt appellierten afro-amerikanische Geistliche an die US-Amerikaner, gewaltfreien Widerstand zu organisieren, sollte Trump die Wahlen „stehlen“ wollen. Trump hatte sich in der Wahlnacht vorzeitig zum Sieger erklärt, obwohl die Stimmauszählung noch lief und sein Herausforderer Joe Biden weiterhin Aussichten auf den Sieg hat. (epd/tt)