Genau 25 Jahre nach dem rassistisch motivierten Mordanschlag auf den Blumenhändler Enver Simsek findet in Nürnberg eine Gedenkveranstaltung statt. Am 9. September um 18.30 Uhr wollen das Nürnberger Bündnis Nazistopp und das Solidaritätsnetzwerk der Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt auf dem Enver-Simsek-Platz an das erste Mordopfer der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) erinnern, heißt es in dem Aufruf des Bündnisses. Auch Angehörige vom Simsek werden anwesend sein.
Am 9. September 2000 wurde der selbstständige Blumengroßhändler in seinem Lieferwagen an einer Nürnberger Ausfallstraße niedergeschossen. Zwei Tage später erlag der Ehemann und Vater, der 1985 aus der Türkei nach Deutschland gekommen war, seinen Verletzungen. Er wurde 38 Jahre alt. Die Medien schrieben damals von „Döner-Morden“ und die Ermittler suchten das Mordmotiv in den Familien oder im Drogenmilieu. Erst nachdem der NSU 2011 aufgeflogen war, ermittelte die Polizei zu den rechtsextremistischen Hintergründen der Tat. Der NSU hatte zu diesem Zeitpunkt insgesamt zehn Menschen ermordet und mehrere Anschläge und Raubüberfälle verübt.
Die Gedenkveranstaltung wird von vielen regionalen Vereinen und Initiativen unterstützt, wie den Omas Gegen Rechts, Ver.di Mittelfranken und den Naturfreunden Nürnberg-Mitte. (2643/13.08.2025)