Gedenkstättenkonferenz tagt in Weimar
Ab Mittwoch treffen sich über 80 Leiterinnen, Leiter und Mitarbeitende von Gedenkstätten und Erinnerungsorten zu NS-Verbrechen für drei Tage zur zwölften Gedenkstättenkonferenz in Weimar. Im Mittelpunkt stünden der Austausch über die Entwicklung rechtsextremer Einstellungen und Politikkonzepte sowie die daraus resultierenden Bedrohungen, erklärte die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am Montag in Weimar.
Zahlreiche Lernorte zu den NS-Verbrechen seien seit Jahren politischen Anfeindungen ausgesetzt. Nach Angaben der Stiftung werden NS-Verbrechen regelmäßig verharmlost oder geleugnet, Mitarbeitende bedroht, Bildungsprogramme gezielt gestört und Denkmäler beschädigt.
Stiftungsdirektor Jens Christian Wagner sagte, insbesondere von rechts außen werde die Gedenkstättenarbeit angegriffen. Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland hätten sich daher in diesem Jahr bewusst dafür entschieden, kurz nach der Thüringer Landtagswahl vom 1. September nach Weimar zu kommen. Aufgabe der Konferenz sei auch, nach Möglichkeiten zur Stärkung des Geschichtsbewusstseins und der historischen Urteilskraft in der Gesellschaft zu suchen.
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft KZ-Gedenkstätten in Deutschland, Oliver von Wrochem, sagte, die vergangenen Wochen hätten gezeigt, welchen Gefahren eine kritisch-reflexive Erinnerungskultur und konkret Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen ausgesetzt seien. Die Gedenkstätten in Deutschland stellten sich solidarisch den rechtsextremen und -populistischen Akteuren entgegen.