Gedenkstätte zum Völkermord an Sinti und Roma eröffnet

Im südböhmischen Lety ist am Dienstag eine neue Gedenkstätte zum Völkermord an Sinti und Roma im Zweiten Weltkrieg eröffnet worden. Hinter dem Projekt steht das Museum der Roma-Kultur in Brno (Brünn), wie Radio Prag meldet. Die Gedenkstätte befindet sich am Ort eines früheren NS-Konzentrationslagers, in dem 1942/43 mehr als 1.300 tschechische Roma inhaftiert waren. Sie starben mehrheitlich vor Ort oder wurden im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet.

Der Weg zu der Gedenkstätte war schwierig. Ab den 1970er Jahren stand an dem Ort ein Schweinemastbetrieb. Obwohl sich Roma-Verbände und Menschenrechtsorganisationen sehr bald nach der politischen Wende von 1989 für einen Abriss der Farm einsetzten, kaufte der tschechische Staat das Gelände erst 2018 auf und leitete die Entstehung der Gedenkstätte ein. Die Kosten dafür sollen bei umgerechnet 4,1 Millionen Euro liegen.