Gedenkstätte strahlt ehemalige NS-Baracken in Regenbogenfarben an

Auf dem Gelände der NS-Gedenkstätte Sandbostel im Landkreis Rotenburg sollen die historischen Unterkunftsbaracken des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers am Sonnabend (27. Januar) in den Regenbogenfarben angestrahlt werden. Mit der Aktion am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus solle ein weithin sichtbares Zeichen gesetzt werden gegen den Antisemitismus in Deutschland sowie gegen jegliche andere Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, sagte Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann.

Die Strahler werden seinen Angaben zufolge um 18 Uhr angestellt. „Wir haben uns bei der Beleuchtung der Holzbaracken für die Regenbogenfarben entschieden, da sie symbolisch für den Frieden und für die Freiheit stehen“, erklärte Ehresmann. Die Gedenkstätte setze sich für Inklusion und Toleranz und gegen Menschenfeindlichkeit ein.

Schon ab 17 Uhr ist auf dem Areal eine Gedenkveranstaltung geplant. Außerdem sollen um 14 Uhr auf dem Friedhof in Volkmarst unweit von Sandbostel zwei KZ-Häftlinge bestattet werden, die im vergangenen Sommer an einem Feldrand exhumiert wurden.

In Sandbostel hatten die Nationalsozialisten ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet, in dem bis zur Befreiung durch britische Soldaten am 29. April 1945 mehrere Hunderttausend Gefangene aus vielen Ländern interniert waren. Tausende starben an Hunger und Krankheiten. Noch kurz vor der Befreiung kamen rund 9.500 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Neuengamme und seinen Außenlagern in den Ort. Mehr als 3.000 von ihnen starben während des Transports, im Lager und in den ersten Wochen nach der Befreiung.