Gedenkstätte Sachsenhausen eröffnet neue Dauerausstellung

Im Fokus steht das Verbrecherische im Verwaltungshandeln der früheren SS-Behörde zur Inspektion der Konzentrationslager. Herzstück der überarbeiten Schau ist ein Multi-Touch-Medientisch.

In der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg eröffnet am 18. März die neue Dauerausstellung zur Geschichte der „Inspektion der Konzentrationslager“. Sie ist eine Überarbeitung und mediale Erweiterung der seit 2013 im ehemaligen Dienstzimmer des Chefs der SS-Behörde am Heinrich-Grüber-Platz gezeigten Ausstellung und trägt den Titel „Verwaltung als Verbrechen“, wie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Montag mitteilte.

Von 1938 bis 1945 wurde vom Sitz der SS-Behörde „Inspektion der Konzentrationslager“ im sogenannten T-Haus das System der Konzentrationslager verwaltet und gesteuert. Bis zu 100 SS-Angehörige bestimmten den Angaben zufolge über die Lebensbedingen in den Lagern und organisierten die Ausbeutung der Häftlinge. Auch Strafmaßnahmen, Misshandlungen und Mordaktionen wurden von hier aus koordiniert.

Das Kernstück der Ausstellung bildet laut Stiftung ein Multi-Touch-Tisch, an dem die Besucher unterschiedliche Dokumente betrachten und entschlüsseln können. Sie sollen angeregt werden, das Verbrecherische im Verwaltungshandeln der SS-Behörde aufzudecken und die bürokratischen Prozesse im Hintergrund des Grauens in den Konzentrationslagern zu erkennen“, erläuterte Ausstellungskuratorin Sylvia Ehl.