Mit einem Gedenk- und Aktionsjahr und einer Wanderausstellung will der Landkreis Lüchow-Dannenberg an die verheerende Brandkatastrophe in der Region vor 50 Jahren erinnern. Am 12. August 1975 ging um 11.55 Uhr die Meldung zu einer Rauchentwicklung über dem Gartower Forst ein, wie der Landkreis am Dienstag mitteilte. Das Datum markiert den Start des Gedenkjahres am kommenden Dienstag mit einer Veranstaltung im Kulturzentrum „Verdo“ in Hitzacker. Dazu laden der Landkreis, der Museumsverbund Lüchow-Dannenberg und das Historische Feuerwehrmuseum ein. Zugleich wird die Ausstellung eröffnet. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich.
Unter dem Motto „Mit dem Feuer leben lernen“ zeichnet die Ausstellung die Ereignisse von 1975 nach, beleuchtet die Entwicklungen im Waldbrand-Management der vergangenen Jahrzehnte und blickt auf anstehende Herausforderungen, wie es hieß. „Die Waldbrand-Katastrophe von 1975 hat sich tief in das kollektive Gedächtnis unserer Region eingebrannt“, sagte Landrätin Dagmar Schulz (parteilos). „Sie war ein Wendepunkt für die Waldbrand-Bekämpfung und den vorbeugenden Waldbrand-Schutz in Niedersachsen.“ 50 Jahre später gebe es unter anderem durch die Klimakrise neue Herausforderungen.
Zur Auftaktveranstaltung ab 11.55 gehören den Angaben zufolge auch mehrere Fachvorträge. Unter anderem spricht die frühere Bundestagsabgeordnete der Grünen, Marie-Luise Beck, über die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und Extremwetter-Ereignissen. Über die Notwendigkeit des Waldumbaus zur Prävention referiert Yvonne Hengst von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Der Feuerwehrmann und Waldbrand-Experte Michael Herrmann blickt zurück auf das Jahr 1975.
Im August 1975 brachen in der Lüneburger Heide sowie im Wendland auf mehr als 13.000 Hektar Wald sowie Moor- und Heideland durch rund 300 auslösende Feuer Brände aus. Bei der bis dahin größten Brandkatastrophe in der Bundesrepublik Deutschland kamen sieben Menschen ums Leben.