Gedenken für Opfer der „Werwolf-Tragödie“ verschoben

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 33 Jungen und Mädchen vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet. Nun soll im November an sie erinnert werden.

Kerzen brennen zum Gedenken (Symbolbild)
Kerzen brennen zum Gedenken (Symbolbild)Rainer Sturm / Pixelio

Malchow. Die diesjährige Gedenkveranstaltung in Malchow (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) für die Opfer der sogenannten Werwolf-Tragödie vor 75 Jahren ist wegen der Corona-Krise abgesagt worden. Die Einweihung einer Namenstafel der 13 toten Malchower, die im Rahmen der Gedenkveranstaltung am 3. Juli erfolgen sollte, sei nun am 15. November zum Volkstrauertag geplant, teilt Horst Vau als Mitorganisator mit.

In Malchow waren 1945 und 1946 insgesamt 33 Jungen und Mädchen vom sowjetischen Geheimdienst NKWD verhaftet worden, weil sie angeblich der Organisation „Werwolf“ angehörten. 13 von ihnen kamen bereits in der U-Haft ums Leben. Die Organisation sollte angeblich Jugendliche für einen Partisanenkrieg gegen die sowjetischen Besatzer rekrutiert haben. Auch in anderen Orten in MV, darunter Bützow, Güstrow, Laage und Penzlin wurden Jugendliche verhaftet.

Strafrechtlich rehabilitiert

Alle Opfer wurden nach der politischen Wende 1989 strafrechtlich rehabilitiert. Heute erinnert in Malchow unter anderem ein Gedenkstein an die „Werwolf-Tragödie“. In der sowjetischen Besatzungszone sollen damals über 20.000 junge Menschen verhaftet worden sein. Sie verschwanden in sowjetischen Lagern oder wurden zum Tode verurteilt. Über 12.000 von ihnen sind damals gestorben. (epd)