In einem Gottesdienst im voll besetzten Münchner Liebfrauendom gedachten Gläubige am Sonntagabend dem am Vortag in Rom beigesetzten Papst Franziskus. „Die bewegende Eucharistiefeier auf dem Petersplatz hat gezeigt, wie sehr Menschen aus der ganzen Welt, aller Konfessionen und aller Religionen mit Franziskus verbunden sind“, sagte Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising. Der ehemalige Pontifex sei ein Brückenbauer in einer gespaltenen Welt gewesen, nah bei den Armen und mutig angesichts der Herausforderungen unserer Zeit.
Franziskus Pontifikat habe viel in Bewegung gebracht, sagte Marx weiter. „Viele, die die Kirche vielleicht auch kritisch sehen, haben in diesen Tagen gespürt, dass etwas fehlen könnte, wenn eine solche Stimme nicht da ist. Eine Stimme des Friedens, die über Grenzen hinausgeht, die nicht politische Interessen verfolgt.“
An der Messe, die im Livestream des Erzbistums übertragen wurde, nahmen auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) sowie Vertreter der jüdischen Kultusgemeinde und islamischen Vereine teil. „Wir stehen zusammen auf diesem Planeten, wir gehören zu einer Menschheitsfamilie“, sagte Marx. Papst Franziskus habe das immer betont und sei ohne Berührungsängste auf andere Menschen zugegangen, um „Zeichen zu setzen, dass wir zusammengehören und miteinander gehen“.
Papst Franziskus war am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Im Februar und März war er wochenlang im Krankenhaus wegen einer lebensbedrohlichen Infektion mit beidseitiger Lungenentzündung behandelt worden. Nach seiner Entlassung hatte sich sein Zustand stabilisiert, am Ostersonntag hatte er noch sichtlich geschwächt den Segen „Urbi et Orbi“ gesprochen. Keine 24 Stunden später starb er infolge eines Schlaganfalls.(1430/27.04.2025)