Gedenken an katholischen Priester und NS-Opfer Max Josef Metzger

An die Befreiung der Häftlinge des NS-Zuchthauses Brandenburg-Görden Ende April 1945 wird am Sonntag mit einer Gedenkveranstaltung in Brandenburg an der Havel erinnert. Im Mittelpunkt des diesjährigen Gedenkens steht
das Schicksal des katholischen Priesters Max Josef Metzger, der am 17. April 1944 in dem Zuchthaus durch die NS-Justiz hingerichtet wurde, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Montag mit.

Aus Anlass seines 80. Todestages laden die Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden und der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg zu einer Aufführung von Teilen des Metzger-Oratoriums von 2019 des US-amerikanischen Komponisten Cormac Brian O’Duffy im ehemaligen Kirchensaal in der Justizvollzugsanstalt (JVA) ein. Zuvor findet am historischen Hinrichtungsort der JVA ein Gedenken statt, bei der Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) eine Ansprache halten wird.

Bereits am Mittwoch, dem 80. Todestag des Priesters, findet an der ehemaligen NS-Hinrichtungsstätte eine Andacht zum Gedenken an Metzger statt, die per Livestream auf dem Youtube-Kanal des Erzbistums Berlin übertragen wird.

Der 1887 im badischen Schopfheim geborene Max Josef Metzger wurde im Ersten Weltkrieg zum radikalen Pazifisten. Als Nazi-Gegner wurde er 1943 zum Tode verurteilt und am 17. April 1944 mit dem Fallbeil hingerichtet.

In der Hinrichtungsstätte des Zuchthauses Brandenburg-Görden ließ die NS-Justiz zwischen 1940 und 1945 mehr als 2.000 Männer aus ganz Europa hinrichten. Befreit wurden die Insassen des Zuchthauses am 27. April 1945 von sowjetischen Truppen.