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Gedenken an ermordeten Pfarrer in Buchenwald

Die Gedenkstätte Buchenwald und die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland haben an das Leben und den Tod des evangelischen Pfarrers Paul Schneider (1897-1939) erinnert. Der Geistliche habe an die Macht der Worte geglaubt, sagte der Weimarer Pfarrer Peter Gümpel am Freitag vor Ort in seiner Predigt. Schneiders Worte seien überliefert und könnten heute noch Spuren im Leben Anderer hinterlassen.

Schneider wurde am 18. Juli vor 86 Jahren in Buchenwald grausam ermordet. Laut Gümpel ist Paul Schneider seinen Weg gegangen – es sei der Weg einer inneren Überzeugung gewesen, der Weg eines menschlichen Miteinanders inmitten der Unmenschlichkeit.

Schneider hatte schon in seiner Pfarrei im Hunsrück als Mitglied der Bekennenden Kirche Widerstand gegen den NS-Staat geleistet. Im November 1937 wurde er in das KZ Buchenwald deportiert. Bei einem Appell verweigerte er den Hitlergruß. Daraufhin wurde er gefoltert und in Einzelhaft genommen. Trotz schwerer Misshandlungen verkündete er bis zu seiner Ermordung weiter das Evangelium.

Bei einer Kranzniederlegung und einem ökumenischem Gottesdienst wurde gemeinsam mit dem Bistum Erfurt auch der Ermordung der katholischen Priester Otto Neururer (1882-1940) und Matthias Spanlang (1887-1940) gedacht. Auch sie waren in Buchenwald grausam ermordet worden, da sie einem Mithäftling auf seinen Wunsch hin Taufunterricht gegeben hatten. Alle drei Geistlichen seien mit ihrem Gottvertrauen für ihre Mithäftlinge und für alle nachfolgenden Generationen zum Zeichen christlicher Glaubensstärke geworden, sagte Pfarrer Gümbel.