Seit Kriegsbeginn hielt der Papst Telefonkontakt zu den Christen in Gaza – bis ganz zum Schluss. Seine Nähe und sein Gebet haben ihnen Kraft gegeben. Jetzt hoffen sie, dass seine Friedensappelle nicht umsonst waren.
Mit Papst Franziskus ist auch eine der prominentesten Stimmen für ein Ende des Kriegs im Gazastreifen und einen gerechten Frieden verstummt. Die verbliebenen Christen in Gaza-Stadt trauern um den Papst, aber “es ist auch ein Hoffnungszeichen, dass er in der Auferstehung gestorben ist”, sagte Pfarrer Gabriel Romanelli am Montagabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Todesnachricht hatte die Gemeinde nach Angaben des argentinischen Ordensmanns beim traditionellen Osterbesuch in der griechisch-orthodoxen Kirche in Gaza-Stadt erreicht und die Gläubigen sehr getroffen: “Sie haben Papst Franziskus in anderthalb Jahren, in denen er täglich angerufen hat, lieben gelernt. Sie haben ihm ihre Kinder vorgestellt, ihre Verletzten und Toten und ihre Probleme vor ihn getragen. Er hat für uns gebeten, uns den Segen gespendet und uns gleichzeitig für das Gebet für ihn gedankt”, so Romanelli.
Den letzten Anruf vor seinem Tod habe Papst Franziskus “früher als üblich” am Samstagabend getätigt und die kleine Pfarrei während der Osternachtsfeier erreicht. Die regelmäßigen Anrufe des Papstes hätten der unter dem Krieg leidenden Gemeinde Kraft gespendet. Er habe sie spüren lassen, “dass der Hirte ganz nah an seiner Herde ist und sie nicht verlassen sind”, betonte Romanelli. Dabei habe der Papst immer für alle gebetet – für “Israelis und Palästinenser, für eine Waffenruhe und Frieden und die Freilassung der Geiseln. Wir hoffen, dass sein Appell, den er am Sonntag noch wiederholt hat, gehört wird.”