Gauck fordert mehr Engagement gegen Christenverfolgung

Christen seien weltweit die am stärksten verfolgte Religion, sagte der ehemalige Bundespräsident am Buß- und Bettag in Hamburg. Für die Verfolgung nannte er mehrere Beispiele.

Joachim Gauck (Archivbild)
Joachim Gauck (Archivbild)Stefan Heinze / epd

Hamburg. Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat am Buß- und Bettag mehr Engagement gegen die Verfolgung von Christen gefordert. Keine andere Religion werde derzeit weltweit so stark verfolgt wie Christen, sagte Gauck in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen. Glaubensfreiheit sei nicht verhandelbar. Dies schließe auch die Möglichkeit ein, ohne Religion leben zu wollen. Der Gottesdienst wurde von Amnesty International gestaltet.
Es gebe keine genauen Zahlen über die weltweite Verfolgung von Christen, sagte Gauck. Dies könne jedoch keine Beruhigung sein. Es stelle sich eher die Frage, warum dies so wenig bekannt sei. Es gebe Christenverfolgung in Nordkorea, Pakistan, Eritrea und Nigeria, sowie im Irak und Afghanistan durch den IS. Dies gelte es ebenso zu verurteilen, wie die Verfolgung der Rohingya in Myanmar, der Bahai im Iran oder der Jesiden im Irak. Die meisten dieser Länder hätten 1948 ein Bekenntnis zu den Menschenrechten abgegeben.
Menschenrechte gelten nach den Worten Gaucks in allen Teilen der Welt, weil Menschen auf Unrecht überall gleich reagieren würden. Er habe die Sehnsucht danach in der DDR selbst erlebt. Diese Sehnsucht könne Realität werden, "wenn viele den gleichen Traum haben." Organisationen wie Amnesty International leisteten einen Beitrag, dass die Opfer nicht vergessen werden. (epd)