Giersch und Brennnesseln nehmen im Beet mal wieder überhand? Dann ab damit in die Küche! Gerade Christen sollten diesen Tipp beherzigen. Denn der Unkraut-Ehrentag hat dieses Jahr einen besonderen Termin.
Wildkrautbekämpfung mal anders – dafür wirbt die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG). “Einfach aufessen!”, heißt es in einer Mitteilung der Anstalt aus dem unterfränkischen Veitshöchheim vom Freitag zum “Ehrentag des Unkrauts” am 28. März. “Manche Kräuter wie die Rosetten des Behaarten Schaumkrautes, der Knoblauchsrauke oder die Blätter von Giersch und Brennnessel eignen sich vor allem im jungen Zustand als Grünwürze für Salate oder gedünstet als Spinatersatz.” Die schönsten Exemplare solle man vor dem Jäten einsammeln. Sie eigneten sich in der Küche zum Beispiel für Dips. “Dann schmeckt man schon den Frühling!”
Gerade für Christen und Brauchtumsfreunde mag dieser Tipp der LWG passend erscheinen. Schließlich fällt der “Ehrentag des Unkraut” in diesem Jahr auf Gründonnerstag. An diesem Donnerstag vor Ostern erinnert die Kirche an das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Der Volksbrauch will, dass an Gründonnerstag “grüne Speisen” wie Spinat, Brunnenkresse oder gar eine “Kräutlsuppe” auf dem Tisch stehen. Allerdings verdankt der Tag seinen Namen nicht der Farbe, sondern dem althochdeutschen Wort “grunen” oder “greinen” für “weinen”: Gründonnerstag als Tag der “Greinenden”, der Weinenden, der Büßer.
Wer die im Frühling nun überall sprießenden Wildkräuter nicht essen möchte, kann sie auch einfach stehen lassen, wie die Landesanstalt weiter mitteilt. Das erhöht demnach die Artenvielfalt im Garten, von der viele Insekten- und weitere Tierarten profitieren. Wolle man bestimmte Pflanzen dennoch loswerden, solle man sie nicht über den Kompost entsorgen. Dort würden sie nur munter weiterwachsen und sich aussäen. Beikräuter wie Quecke und Ackerwinde, Vogel-Sternmiere und Gemeines Kreuzkraut müssten deshalb via Biotonne Abschied aus dem Garten nehmen, um sie von dort dauerhaft zu vertreiben.