Gardasee nach Dauerregen vor Überschwemmung

Vor genau einem Jahr schien der Gardasee noch kurz vor dem Austrocknen, und es wurde sogar für Regen gebetet. Aktuell droht der beliebten Urlaubsregion genau das gegenteilige Problem.

Der Gardasee steht so hoch wie seit dem Rekordjahr 1977 nicht mehr. Seit Monaten erlebt die beliebte Touristenregion in Norditalien massive Regenfälle, der See trat an einigen Stellen bereits über die Ufer und setzte Campingplätze und Restaurants unter Wasser, wie die Zeitung “La Repubblica” (Donnerstag) berichtet. Wenn sich das Wetter nicht ändere, drohe eine Katastrophe, hieß es. Urlauber verlassen die Region oder stornieren ihre Buchungen. Betroffen ist laut dem Bericht insbesondere das untere Westufer des Gardasees.

Während der Süden Italiens mit Dürre kämpft, regnete es im Norden am Sonntag so stark, dass der See an einem einzigen Tag um mehr als zehn Zentimeter stieg. Der Pegel zeigt nun 146 Zentimeter, mehr als im Juni 1977, als 144 Zentimeter gemeldet wurden. In den letzten Tagen habe es mehr als 150 Feuerwehreinsätze gegeben. Straßen seien angesichts der Überflutungen gesperrt, auch die Kanalisation funktioniere stellenweise nicht mehr.

Auch der weiter westlich gelegene Lago Maggiore ist zu 101 Prozent gefüllt, der Lago d’Iseo zu 93 Prozent. Vor genau einem Jahr war der Pegelstand im Gardasee durch die anhaltende Trockenheit so niedrig, dass man die im See gelegene Insel San Biagio zu Fuß erreichen konnte.