G20-Gipfel: Offenbar kein Platz für Obdachlose

Das Straßenmagazin „Hinz & Kunzt“ und die Diakonie fordern die Behörden auf, bis zum G20-Gipfel allen Hamburger Obdachlosen eine sichere Unterkunft zur Verfügung zu stellen.

Obdachlose in Hamburg sollen angeblich zum G20-Gipfel ihre Schlafplätze räumen. (Archivbild)
Obdachlose in Hamburg sollen angeblich zum G20-Gipfel ihre Schlafplätze räumen. (Archivbild)epd/Rolf Zoellner

Hamburg. Das Hamburger Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" fordert die Behörden auf, allen Obdachlosen für die Zeit bis zum G20-Gipfel Anfang Juli eine sichere Unterkunft zur Verfügung zu stellen. "Wir rechnen damit, dass viele Obdachlose aus Sicherheitsgründen von ihren Schlafplätzen vertrieben werden", sagte Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer. "Das Mindeste ist, dass sie von den Behörden eine Alternative angeboten bekommen."

Mehrere hundert Menschen betroffen

Unterstützt wird diese Forderung von der Hamburger Diakonie. Wenn die Stadt aus Sicherheitsgründen während des G20-Gipfels keine "Platten" dulden will, sollte sie den Obdachlosen möglichst bald sagen, wohin sie ausweichen können, sagte Dirk Hauer vom Diakonischen Werk. Dann müsse sie den Obdachlosen Unterkünfte oder Hotelzimmer zur Verfügung stellen. Davon könnten mehrere hundert Menschen betroffen sein.

Polizei bislang ohne Konzept

Die Hamburger Polizei hat nach Einschätzung von "Hinz&Kunzt" für den G20-Gipfel kein Konzept für den Umgang mit Obdachlosen. Allerdings würden die Behörden bereits jetzt den Druck auf Obdachlose in der Innenstadt erhöhen. Mehrere Obdachlose berichteten von Aussagen der Polizei, dass sie ihre Schlafplätze bis zum Gipfeltreffen räumen müssten. Karrenbauer: "Wir haben bereits jetzt den Eindruck, dass die Stadt für den Gipfel aufgeräumt werden soll." (epd)