Fußballverein wegen rechtsextremer Vorfälle ausgeschlossen
Sachsen-Anhalts Fußballverband hat einen Verein wegen rechtsextremer Vorfälle ausgeschlossen. Wie der Verband am Mittwoch in Magdeburg mitteilte, habe der Gesamtvorstand des Verbandes am Dienstag einstimmig beschlossen, die DSG Eintracht Gladau e.V. (Jerichower Land) aus dem Fußballverband Sachsen-Anhalt, und damit auch aus dem Spielbetrieb, auszuschließen. „Der Fußballverband Sachsen-Anhalt setzt damit ein klares Signal gegen Rechtsextremismus“, sagte Verbandspräsident Holger Stahlknecht.
Laut einem Lagebild des Fußballverbandes, das dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, werden in einem Shop, der dem Umfeld des Vereins zugerechnet wird, T-Shirts mit Anspielungen auf den Nationalsozialismus verkauft. Auch Baseballschläger mit den Aufschriften „Sport Frei“ oder „Zahnfee“ sind dort erhältlich. Ebenso sei es während laufender Spiele zu Gewaltvorfällen gekommen. Demnach wurden gegnerische Spieler auf dem Platz angegriffen.
Der Verein habe in grober Weise gegen die Satzung und die Ordnungen des Fußballverbandes verstoßen, teilte der Verband weiter mit. Einen Ermessensspielraum sehe der Gesamtvorstand als nicht mehr gegeben an, sodass das Fehlverhalten des Vereins zwingend mit dem sofortigen Ausschluss aus dem Fußballverband und dem Entzug der Spielberechtigung für alle im Spielbetrieb gemeldeten Mannschaften zu ahnden sei, hieß es. Zudem kündigte der Fußballverband an, als Reaktion auf den Ausschluss einen Maßnahmenkatalog für Vereine zu entwickeln, um Vereinsvertreter und Verantwortliche zu sensibilisieren und Hilfestellungen anzubieten.