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Fünf Künstler erhalten den Preis Praemium Imperiale

Er gilt als der Nobelpreis der Kunst: Die Japan Art Association hat die fünf diesjährigen Preisträger des Praemium Imperiale bekanntgegeben. Der Preis zeichnet das Lebenswerk der Künstler aus.

Er zählt zu den wichtigsten Kunstpreisen weltweit: Der Praemium Imperiale geht in diesem Jahr an Peter Doig (Malerei), Marina Abramović (Skulptur), Eduardo Souto de Moura (Architektur), András Schiff (Musik) und Anne Teresa De Keersmaeker (Theater/Film). Das teilte die Japan Art Association, die den Preis seit 1989 vergibt, am Dienstag in Berlin mit. Der Preis ist mit umgerechnet rund 90.000 Euro dotiert (15 Millionen Yen). Die Verleihung findet im Oktober in Tokio durch das japanische Kaiserhaus statt.

Der Praemium Imperiale zeichnet Künstler für ihr Lebenswerk aus und rücke besonders die Nachhaltigkeit der Werke in den Fokus: “Kunst soll als ein essenzieller Bestandteil der Gesellschaft betrachtet werden. Sie soll keine Spielwiese von Intellektuellen sein, sondern begegnungsfähig”, sagte Klaus-Dieter Lehmann, Internationaler Berater des Praemium Imperiale, bei der Bekanntgabe. Die Preisträger seien nicht im “Elfenbeinturm, sondern mitten im Leben” und schüfen durch ihre Kunst “entscheidende Grundlagen für Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit”.

Preisträger Peter Doig habe über drei Jahrzehnte das Ausdruckspotenzial der Malerei neu definiert, so Lehmann. Der schottische Künstler stehe in der Nachfolge von Joseph Beuys. Die Serbin Marina Abramović, die in der Kategorie Skulptur ausgezeichnet wurde, sei eine Wegbereiterin der Performance-Kunst und habe mehr als fünf Jahrzehnte ihren eigenen Körper als Medium eingesetzt.

Der portugiesische Architekt Eduardo de Moura konzentriere sich darauf, Ethik mit Ästhetik zu verbinden und einen Dialog zwischen Mensch und Natur zu schaffen. Während der Ungar András Schiff als einer der bedeutendsten Pianisten der Gegenwart gelte, spiele die belgische Tänzerin Anne Teresa De Keersmaeker seit den 80er Jahren eine international führende Rolle im zeitgenössischen Tanz.

Der Praemium Imperiale wird seit 1989 jährlich durch die Japan Art Association verliehen. Sie trifft die Auswahl der Preisträger, indem sie sich auf Vorschläge von sechs Nominierungskomitees stützt, darunter eines aus Deutschland. Das japanische Kaiserhaus hatte den Preis ins Leben gerufen, um des 1987 gestorbenen Prinzen Takamatsu zu gedenken. Vergeben wird die Auszeichnung in den Kategorien Malerei, Skulptur, Architektur, Musik sowie Theater/Film.