Frühjahrsputz im Schnelldurchlauf – Fünf Fragen und Antworten

Wer den Frühjahrsputz zum Großprojekt macht, kann sich oft nur schlecht motivieren. Einige kleine Kniffe können helfen, den „inneren Schweinehund“ auszutricksen.

Mancher wünscht sich in diesen Tagen ein paar Heinzelmännchen herbei – als Unterstützung beim anstehenden Frühjahrsputz. Um diesen fast schon traditionellen Akt zu entzerren, können Maßnahmen auch zu anderen Jahreszeiten ergriffen werden.

Ein Wochenplan mit konkreten Aufgaben kann helfen, den Überblick zu bewahren. Wie viel Aufwand im Frühjahrsputz steckt, ist dabei nicht nur vom Zustand der Wohnung abhängig, sondern auch eine persönliche Entscheidung: Muss der Geräteschuppen wirklich glänzen? Oder hat das Wohnzimmer Priorität? „Oft hilft es, mit den Aufgaben anzufangen, die das größte Wohlbefinden auslösen“, sagt Raffaela Römer, „Cleanfluencerin“ in den Sozialen Medien. „Für manche sind das die sauberen Fenster, für andere der übersichtliche Kleiderschrank.“

Um unangenehme Aufgaben nicht hinauszuschieben, sollte man Eimer und Putzmittel schon am Vortag bereitstellen. „Dann kann man am nächsten Tag direkt starten“, sagt Römer. Mitbewohner, Familienangehörige oder Freunde könnten zu Verbündeten werden: Wer gleichzeitig und gemeinsam putzt, kann sich leichter überwinden und ist weniger belastet. „Wem Putzen überhaupt nicht gefällt, der kann versuchen sich abzulenken“, sagt Römer. „Zum Beispiel mit Videos oder schöner Musik, die im Hintergrund läuft.“

Wenn unangenehme Aufgaben übers Jahr hinweg liegen bleiben, können sie sich zu einem Berg an Arbeit summieren. „Eine to-do-Liste hilft, den Kopf freizumachen“, sagt Römer. Zumindest wenn auf der Liste nicht zu viele Aufgaben stehen. „Wenn ich jeden Tag 20 to-dos abarbeiten muss, dann fühlt man sich schnell demotiviert.“ Besser sei es, von Anfang an Prioritäten zu setzen und Aufgaben bewusst wegzulassen.

Beim Putzen sollte man Schritt für Schritt vorgehen – und zum Beispiel ein Zimmer nach dem anderen aufräumen, „beginnend mit dem Zimmer, das einem am wichtigsten ist“ – zum Beispiel dem Wohnzimmer. Um Zeit zu sparen, empfiehlt Römer außerdem, kleinere Aufgaben mit täglichen Routinen zu verbinden. „Wenn ich ins Bad ein Tuch lege, kann ich nach dem nächsten Toilettengang den Spiegel wischen“, sagt sie. „Nach dem Duschen am besten gleich die Glaswand abziehen – dann muss sie beim Frühjahrsputz nicht extra entkalkt werden.“

Die Spielzeugkiste im Keller, das zu eng gewordene Sommerkleid: Wegwerfen fällt oft schwer. Manchmal hängen an den Stücken auch Erinnerungen. „Das Bauchgefühl kann oft helfen bei der Entscheidung“, sagt Römer. „Oft wissen wir eigentlich, dass wir einen Gegenstand lange nicht mehr benutzt haben. Trotzdem können wir uns nicht trennen.“ Manchmal brauchen Entscheidungen beim Ausmisten benötigen deshalb ihr Zeit. „Das ist auch völlig okay“, so die Expertin. Mit dem Frühjahrsputz lässt sich der Prozess aber zumindest anstoßen.

Die Hausarbeit lässt sich nur gemeinsam und in Abstimmung miteinander aufteilen. Nicht alle Bewohner haben das gleiche Zeitbudget. „Wenn ein Elternteil erst abends um 19 Uhr nach Hause kommt, lässt er sich unter der Woche kaum einplanen“, sagt Römer. Vorlieben und Fähigkeiten unterscheiden sich von Person zu Person; Kinder können nur eingeschränkt Aufgaben übernehmen. „In jedem Fall sollte man nicht den Chef raushängen lassen und sagen, was der andere tun soll“, sagt Römer. „Das bewirkt eine Trotzreaktion.“ Im Zweifelsfall könne auch eine Reinigungskraft helfen.

Das lässt sich schwer sagen. Wer vorab einen Plan erstellt hat, kann die Aufgaben nacheinander abhaken. Eine feste Deadline wie das Osterfest kann helfen, mit der Aufräumaktion auch innerlich abzuschließen. Auch nach dem Frühjahrsputz aber fallen regelmäßige Putzarbeiten an. „Beim Putzen gibt es kein Ende“, sagt Römer. „Wenn Materialien nicht kontinuierlich gepflegt werden, lassen sie sich beim nächsten Frühjahrsputz umso schwerer säubern. Manche Dinge gehen auch kaputt.“ Sie rät dazu, Putzen zu einer Routine zu entwickeln und damit vorzubeugen – um Stress beim Frühjahrsputz gar nicht erst aufkommen zu lassen.