Früherer Mainzer Weihbischof Eisenbach verstorben

Der ehemalige Mainzer Weihbischof Franziskus Eisenbach ist tot. Wie das katholische Bistum mitteilte, verstarb der Geistliche am Mittwochmorgen im Alter von 81 Jahren. Eisenbach solle am Mittwoch in der Bischofsgruft des Mainzer Doms beigesetzt werden und zuvor in einem Seitenraum der Kathedrale aufgebahrt werden.

Bischof Peter Kohlgraf erklärte, er sei dankbar für den Dienst des Verstorbenen im Bistum Mainz. Im vergangenen Jahr habe er den früheren Weihbischof noch zu dessen 80. Geburtstag besucht: „Er schaute auf sein Leben zurück, hat Licht und Schatten benannt, aber sich vertrauensvoll in Gottes Hände gegeben.“

Eisenbach war 1943 im oberschlesischen Groß Strehlitz (heute Strzelce Opolskie) geboren worden und wurde nach der Priesterweihe in den 1970er Jahren persönlicher Sekretär des damaligen Mainzer Bischofs Hermann Volk. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1988 zum Weihbischof, worauf er Leitungsaufgaben im Bistum übernahm.

Von diesem Amt trat er 2002 „wegen des Wohls der Kirche und der Klarheit ihres Zeugnisses“ zurück. Eine Mainzer Hochschuldozentin hatte ihm zuvor vorgeworfen, er habe im Rahmen eines Seelsorgeverhältnisses sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen und eine unerlaubte Teufelsaustreibung praktiziert. Ein Strafverfahren gegen den Weihbischof war damals mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt worden, ohne dass Eisenbach vor Gericht gestellt wurde.

Auch das Bistum Mainz hatte betont, der Amtsverzicht stelle kein Schuldeingeständnis dar. Eisenbach übernahm daraufhin die Leitung der Pfarrei Bad Wimpfen-Heilig Kreuz, die als Exklave auf dem Gebiet von Baden-Württemberg zum Mainzer Bistumsgebiet gehört.