“Die Brücke” des Regisseurs Bernhard Wicki gilt bis heute als einer der bedeutendsten Antikriegsfilme. Nach ihm ist seit einigen Jahren der Friedenspreis des Deutschen Films benannt, der Ende Juni verliehen wird.
Die vier Träger für den Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke 2025 stehen fest. Wie der Bernhard-Wicki-Gedächtnisfonds am Mittwoch in München mitteilte, geht dieser in der Kategorie international an den Regisseur Mohammad Rasoulof für “Die Saat des heiligen Feigenbaums”. Ein Meisterwerk, das die zerstörerischen Folgen von Unterdrückung und Angst anhand eines Familiendramas im Iran zeige, urteilte die Jury. In der Kategorie national gewann Tim Fehlbaum mit “September 5”. Ein Stück Zeitgeschichte über das Olympia-Attentat 1972 sowie ein hochaktueller Film über Macht, Moral und Medien, so die Begründung.
Den Spezialpreis bekommt “Nawi – Dear Future Me”. Der Film dreht sich um ein junges Mädchen in Kenia, das sich gegen die Zwangsverheiratung und für ihr Recht auf Bildung zur Wehr setzt. Entstanden ist das Werk aus einem Drehbuchwettbewerb des gemeinnützigen Vereins Learning Lions. Ausgezeichnet wird außerdem der Debütfilm “Mit der Faust in die Welt schlagen”, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Lukas Rietzschel. Constanze Klaue erzählt die Geschichte zweier Brüder in der ostdeutschen Provinz, die durch Perspektivlosigkeit und familiäre Spannungen in den Sog des Extremismus geraten.
Die Verleihung findet am 24. Juni in München statt. Der von Elisabeth Wicki Endriss im Gedenken an das filmische Schaffen ihres Mannes Bernhard Wicki (1919-2000) iniitierte Preis ehrt seit 2002 künstlerisch herausragende Produktionen mit humanistischer, gesellschaftspolitischer und friedensstiftender Dimension. Mehr als 70 symbolische Brückenpfeiler seien seitdem an Filmemacher aus aller Welt verliehen worden, heißt es. Die jährliche Veranstaltung wird unter anderem von der bayerischen Staatsregierung und der Landeshauptstadt München gefördert und in Partnerschaft mit dem Bayerischen Rundfunk realisiert.