Friedenspreis: Daniel Kehlmann hält Laudatio auf Salman Rushdie

Am 22. Oktober erhält der Schriftsteller Salmon Rush den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche. Vor einem Jahr überlebte Rushdie einen Anschlag.

Seit einem Anschlag im vergangenen Jahr ist der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie (76) auf dem rechten Auge blind
Seit einem Anschlag im vergangenen Jahr ist der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie (76) auf dem rechten Auge blindImago / UPI Photo

Der deutsch-österreichische Schriftsteller Daniel Kehlmann hält die Laudatio auf den Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Salman Rushdie (76). Die mit 25.000 Euro verbundene Auszeichnung werde dem britisch-indischen Schriftsteller am 22. Oktober in der Frankfurter Paulskirche verliehen, teilt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit. Der Festakt werde live im ZDF übertragen.

Der 1975 in München geborene Kehlmann hat zahlreiche Romane, Theaterstücke, Essays und Drehbücher verfasst. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit dem Roman „Ich und Kaminski“ (2003). Der 2005 veröffentlichte Unterhaltungsroman über Wissenschaftsgeschichte, „Die Vermessung der Welt“, wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Weitere bekannte Romane Kehlmanns sind „Ruhm“ (2009), „F“ (2013) sowie zuletzt „Tyll“ (2017), der auf der Shortlist für den International Booker Prize stand.

Aufruf zur Tötung Rushdies

Der Börsenverein hatte den diesjährigen Träger des Friedenspreises am 19. Juni bekanntgegeben. Salman Rushdie werde vor allem deswegen geehrt, weil er in seinen Büchern „erzählerische Weitsicht mit stetiger literarischer Innovation, Humor und Weisheit“ verbinde. Außerdem beschreibe er in ihnen die „Wucht, mit der Gewaltregime ganze Gesellschaften zerstören, aber auch die Unzerstörbarkeit des Widerstandsgeistes Einzelner“. Für Letzteres sei Rushdie selbst ein Beispiel.

Wegen seines Werks „Die Satanischen Verse“ aus dem Jahr 1988 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Chomeini eine Fatwa, einen Aufruf zur Tötung des Autors, veröffentlicht. Vor einem Jahr wurde Rushdie in den USA bei einem Anschlag lebensgefährlich verletzt. Seitdem ist er auf dem rechten Auge blind.