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Friedensnobelpreis geht an Maria Machado

Den Friedensnobelpreis bekommt in diesem Jahr die venezolanische Oppositionspolitikerin Maria Corina Machado. Die Bundesregierung gratuliert.

Maria Machado, Oppositionsführerin in Venezuela, erhält den Friedensnobelpreis
Maria Machado, Oppositionsführerin in Venezuela, erhält den FriedensnobelpreisImago / Zuma Press Wire

Die venezolanische Oppositionsführerin Maria Corina Machado erhält den Friedensnobelpreis 2025. Das teilte das norwegische Nobelkomitee in Oslo mit. Der Vorsitzende des Komitees, Jorgen Watne Frydnes, begründete die Auszeichnung mit Machados Einsatz für demokratische Rechte im autoritär regierten Venezuela sowie ihrem Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang zur Demokratie.

Die 58-jährige Politikerin engagiert sich seit Jahrzehnten für Demokratie und Menschenrechte in ihrer Heimat. 2024 war Machado als aussichtsreiche Kandidatin der Opposition von den Präsidentschaftswahlen ausgeschlossen worden und unterstützte anschließend den alternativen Kandidaten Edmundo Gonzalez.

Maria Machado Anführerin der Demokratiebewegung

Der Komiteevorsitzende Frydnes würdigte Machado als eine der Schlüsselfiguren der einst tief gespaltenen politischen Opposition in Venezuela. Diese habe ihre gemeinsame Grundlage in der Forderung nach freien Wahlen und einer repräsentativen Regierung gefunden. „Dies ist der Kern der Demokratie: unsere gemeinsame Bereitschaft, die Prinzipien der Volksherrschaft zu verteidigen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind“, sagte Frydnes. In einer Zeit, in der die Demokratie bedroht sei, sei es wichtiger denn je, dies hochzuhalten.

Von den Präsidentschaftswahlen 2024 ist Maria Machado ausgeschlossen worden
Von den Präsidentschaftswahlen 2024 ist Maria Machado ausgeschlossen wordenImao / Sopa Images

Als eine Anführerin der venezolanischen Demokratiebewegung sei Machado eines der außergewöhnlichsten Beispiele für Zivilcourage in Lateinamerika in der jüngeren Vergangenheit, sagte Frydnes und kritisierte zugleich die politischen Zustände in dem Land. Die meisten Venezolanerinnen und Venezolaner lebten in Armut, während sich eine kleine Gruppe an der Spitze bereichere, sagte Frydnes. Der Staat richte sich gewaltsam gegen die eigene Bevölkerung. Fast acht Millionen Menschen hätten das Land verlassen, die Opposition werde systematisch unterdrückt.

Auch die Bundesregierung hat Machado gratuliert. Mit dieser Ehrung würdige das Nobelkomitee „ihren mutigen und langjährigen Einsatz für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung der Menschenrechte in Venezuela sowie ihren Beitrag zur Stärkung der venezolanischen Zivilgesellschaft“, sagte Regierungssprecher Steffen Meyer.

Friedensnobelpreis: Bundesregierung gratuliert Maria Machado

Laut dem Regierungssprecher steht die Verleihung des Preises zugleich für die Unterstützung „all jener, die sich in Venezuela und in Lateinamerika und weltweit friedlich für politische Freiheit, Gerechtigkeit und den Schutz der Menschenrechte“ einsetzen. Die Bundesregierung teile die Überzeugung, dass dauerhafter Frieden nur dort möglich sei, wo Menschenrechte geachtet und demokratische Grundprinzipien gewahrt werden.

Außenminister Johann Wadephul (CDU) nannte Machado eine „Stimme für Freiheit weltweit“. Auf der Internetplattform X gratulierte er der Oppositionellen: „Der Mut, die Stärke und die Standhaftigkeit, mit der Sie, die Hoffnung auf Demokratie in Venezuela am Leben halten, sind bewundernswert.“

Venezuela wird seit 2013 von Staatschef Nicolás Maduro autoritär regiert. Nach der Wahl vergangenes Jahr machte die Opposition Wahlbetrug öffentlich und reklamierte den Sieg für sich und ihren Kandidaten González. Viele europäische Länder und die USA erkennen den Wahlsieg Maduro ebenfalls nicht an.

Friedensnobelpreis mit knapp einer Million Euro dotiert

Bei wochenlangen Protesten nach der Wahl kamen Dutzende Menschen ums Leben und Hunderte Demonstrierende wurden verletzt. Mehr als 2.000 Regierungskritiker wurden festgenommen. Auch gegen Machado liegt ein Haftbefehl der regierungstreuen Justiz vor. Frydnes betonte, dass sie trotz Drohungen gegen ihr Leben im Land geblieben sei – „eine Entscheidung, die Millionen von Menschen inspiriert hat“.

Der Friedensnobelpreis ist mit elf Millionen Schwedischen Kronen (knapp eine Million Euro) dotiert. Im vergangenen Jahr wurde die japanische Organisation der Atombomben-Überlebenden Nihon Hidankyo ausgezeichnet. Sie wurde für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt gewürdigt. Zum ersten Mal wurde der Friedensnobelpreis 1901 verliehen und zwar an den Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant, und den Gründer der internationalen Liga für Frieden, den französischen Parlamentarier Frédéric Passy.