Friedensinitiative: Schutz und Asyl für russische Deserteure

Niemand soll zum Dienst an der Waffe gezwungen werden, fordert die katholische Friedensbewegung pax christi. Das müsse gerade auch für russische Deserteure gelten. Ein aktueller Fall sorgt für Kritik.

Kriegsdienstverweigerer und Deserteure sollen nach Meinung der katholischen Friedensbewegung pax christi ausnahmslos Schutz und Asyl in Deutschland erhalten. Das müsse auch für russische Soldaten gelten, die sich dem Krieg in der Ukraine verweigerten, erklärte pax christi am Dienstag in Berlin.

Konkret kritisiert die Friedensinitiative die Abschiebung einer vierköpfigen russischen Familie aus Uelzen in Niedersachsen. Die Familie war demnach vor knapp zwei Wochen aus dem Kirchenasyl im Gemeindezentrum gebracht und nach Spanien abgeschoben worden. Für den Vater sowie den erwachsenen Sohn hätten Einberufungsbescheide für den russischen Krieg in der Ukraine vorgelegen.

Der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wirf pax christi in diesem Zusammenhang Wortbruch vor. Sie habe russischen Kriegsdienstverweigerern zuvor Hoffnung gemacht. “Sie erklärte, dass es mehr als angemessen sei, denjenigen eine vorübergehende Heimat zu gewähren, die jede Chance nutzen, sich dem furchtbaren Angriffskrieg Putins zu entziehen”, betonte der pax-christi-Bundesvorsitzende Gerold König. Die Initiative fordert die niedersächsische Landesregierung auf, die Rückkehr der Familie nach Deutschland zu ermöglichen.